Lamiales [Magnoliopsida - Rosidae]

Blätter gegenständig. Androeceum meist auf 2 oder 4 Staubblätter reduziert. Überwiegend zygomorphe Blüten. Drüsenhaare. Anomocytische Spaltöffnungen. Kapselfrüchte. Chemisch charakterisiert durch das verbreitete Vorkommen von Iridoiden.

20(24) Familien: Acanthaceae, (Avicenniaceae), Bignoniaceae, (Buddlejaceae), Byblidaceae, Carlemanniaceae, (Cyclocheilaceae), Gesneriaceae, Lamiaceae, Lentibulariaceae, Martyniaceae, (Myoporaceae), Oleaceae, Orobanchaceae, Paulowniaceae, Pedaliaceae, Phrymaceae, Plantaginaceae, Plocospermataceae, Schlegeliaceae, Scrophulariaceae, Stilbaceae, Tetrachondraceae, Verbenaceae.


Familie Acanthaceae JUSS.

Ca. 250 Gattungen mit 3500 Arten; Sträucher oder ein- bis mehrjährige Kräuter, selten auch Bäume mit dünnen Zweigen; neben bodenständigen Pflanzen auch Epiphyten; Hydrophyten, Helophyten (unter diesen einige Mangroven), Mesophyten (zahlreiche Arten an feuchten Standorten tropischer Wälder) oder Xerophyten; Blätter meist wohl entwickelt, teilweise aber auch stark reduziert, gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite einfach oder geteilt, Blattrand ganz, gekerbt, gesägt oder gezähnt; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten 4- oder 5zählig, meist mehr oder weniger zygomorph, einzeln oder in Infloreszenzen, überwiegend in dichasialen Zymen, mit häufig auffallenden Bracteen (s. Foto von Pachystachys lutea); seltener in Trauben; Perianth doppelt, K(3-)4 oder 5, verwachsen, C4 oder 5, verwachsen (zumindest an der Basis), A2 oder 4(-5), mit der Corolla am Grunde verwachsen (adnat), G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und 2 Narben; Kapselfrüchte; Holarktis, Paleotropis, Neotropis, Kapensis, Australis; gemäßigte Zone bis Tropen: Verbreitungsschwerpunkt in Indomalaysia, Afrika, Brasilien und M-Amerika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Nutzpflanzen: Einzelne Arten unterschiedlicher Gattungen als Zierpflanzen kultiviert. Bilder: s. Pflanzenbildergalerie, Familie Acanthaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Avicenniaceae ENDL. ex SCHNIZL.

1 Gattung mit 8 Arten; nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern als Unterfamilie Avicennioideae der Familie Acanthaceae zugeordnet; kleine Bäume oder Sträucher (Mangroven); Helophyten; Blätter ledrig, einfach, kreuzgegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, mit Salzdrüsen auf der Ober- und Unterseite; Pflanzen zwittrig, Entwicklung der Nachkommen auf der Mutterpflanze (vivipar / "lebendgebährend"); Blüten klein, radiärsymmetrisch, in achsel- oder endständigen zymösen Blütenständen; Perianth doppelt, K5, verwachsen, C4, verwachsen, A4, adnat, nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel; Kapselfrüchte; Tropen: tropische Küsten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Lamiales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Lamiales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Bilder: s. Pflanzenbildergalerie, Familie Avicenniaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Bignoniaceae JUSS. (Trompetenbaumgewächse)

110 Gattungen mit 650 Arten; Bäume, Sträucher oder Lianen, gelegentlich Kräuter; Blätter gestielt, überwiegend gegenständig, seltener quirl- oder wechselständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite gefiedert oder handförmig geteilt; Pflanzen zwittrig, entemophil, ornithohil oder cheiropterophil; Blüten 5zählig, zygomorph, meist mit hypogynem Diskus, einzeln oder in achsel- oder endständigen Dichasien; Perianth doppelt, K5, verwachsen, C5, verwachsen, A(4-)5, mit der Kronröhre verwachsen, meist mit einem oder 3 Staminodien, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einer 2lappigen Narbe; überwiegend Kapselfrüchte, selten Beerenfrüchte; gemäßigte Zone (wenige), Subtropen (einige), Tropen (Mehrzahl): weit verbreitet mit Schwerpunkten sowohl in der Alten als auch der Neuen Welt. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Nutzpflanzen: einige Gattungen sind bedeutungsvolle Lieferanten tropischer Hölzer, u. a. Tabebuia (Westindischer Buchsbaum), Tecoma (Teakholzbaum). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Bignoniaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Buddlejaceae WILHELM (Sommerfliedergewächse)

9 Gattungen (Androya, Buddleja, Emorya, Gomphostigma, Nicodemia, Nuxia, Peltanthera) mit 150 Arten; nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Scrophulariaceae zugeordnet; Bäume, Sträucher oder Lianen; Blätter gestielt bis sitzend, gegenständig oder quirlständig (3 pro Quirl), Nebenblätter vorhanden bis stark reduziert, Blattspreite ungeteilt, Blattrand gesägt oder gezähnt; Pflanzen überwiegend zwittrig, gelegentlich diözisch  (z. B. die meisten in Nordamerika heimischen Buddleja-Arten); Blüten radiärsymmetrisch, meist 4zählig, in end- oder achselständigen Zymen, Trauben, Köpfen oder Rispen; Perianth doppelt, K4, verwachsen, C4, verwachsen, A4, bei Peltanthera 5, zwittrige Blüten nur mit fertilen Staubblättern, weibliche Blüten mit Staminodien, G2, selten 4, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und 1 ungeteilten Narbe; meist Kapselfrüchte, selten Beeren- oder Steinfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: weit verbreitet, insb. in den Tropen und warm-gemäßigten Klimaten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales (als Synonym für Scrophulariaceae). Nutzpflanzen: Verschiedene Arten insb. der Gattung Buddleja verbreitet als Ziersträucher kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Buddlejaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Byblidaceae (ENGLER & GILG) DOMIN

1 Gattung mit 3 Arten; Halbsträucher oder Kräuter; Karnivoren mit passivem Fangmechanismus; Blätter wechselständig, spiralig angeordnet, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, linealisch, mit ganzem Rand, dicht mit Drüsenhaaren besetzt und so als Fangorgan fungierend; Pflanzen zwittrig; Blüten radiärsymmetrisch, 5zählig, einzeln achselständig; Perianth doppelt, K5, am Grunde verwachsen, C5, verwachsen, A5, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer kopfigen Narbe; Kapselfrüchte; gemäßigte Zone bis Subtropen: N- und SW-Australien, Neuguinea. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Araliiflorae oder Corniflorae (?) / Ordnung Cornales (?), Cronquist - Unterklasse Rosidae / Ordnung Rosales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Carlemanniaceae AIRY SHAW

2 Gattungen (Carlemannia, Silvianthus) mit 5 Arten; (Halb-) Sträucher oder ausdauernde Kräuter; Blätter gestielt, gegenständig, Nebenblätter fehlend, jedoch Stiele der gegenüberstehenden Blätter durch eine erhabene Linie verbunden, Blattspreite ungeteilt, Blattrand gezähnt; Pflanzen zwittrig; Blüten 4- oder 5zählig, zygomorph, in dichten end- oder achselständigen Zymen; Perianth doppelt, K4-5, frei, C4-5, verwachsen, A2, mit den Kronblättern verwachsen, nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit einem Griffel; vielsamige Kapselfrüchte; Paleotropis; Tropen: Indochina (zerstreute Vorkommen in Thailand, Laos, Vietnam, Südchina und auf Sumatra). Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Euasteriden II / Lamiales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Cyclocheilaceae W. MARAIS

2 Gattungen mit 4-11 Arten; meist nicht als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Orobanchaceae oder der Familie Verbenaceae zugeordnet; Sträucher mit roten Wurzeln; Parasiten; Blüten einzeln, mit großen Hüllblättern, die die Knospen umschließen; K0 oder winzig, A4, Pollen tricolpat, Narbe zungenförmig; Jemen, Ost- und Nordost-Afrika. Taxonomische Einordnung: APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales (als Synonym für Orobanchaceae). Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Gesneriaceae DC.

Ca. 140 Gattungen mit 3870 Arten; überwiegend Kräuter, gelegentlich Sträucher oder Lianen (Wurzelkletterer); zahlreiche EpiphytenMesophyten; Blätter gestielt, krautig oder ledrig, häufig heterophyll, meist gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite überwiegend ungeteilt, Blattrand ganz, gesägt oder (häufig) gezähnt; Pflanzen zwittrig, selten monözisch, entemophil, ornithohil oder cheiropterophil; Blüten mittelgroß bis groß, zygomorph, meist in achsel- oder endständigen Zymen; Perianth doppelt, K5, meist verwachsen, gelegentlich frei, C5, verwachsen, A2-5, mit der Corolla am Grunde verwachsen (adnat), zum Teil mit 1-3 Staminodien, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig bis unterständig; mit 1 Griffel und 1-2 Narben oder einer 1-2lappigen Narbe; Kapselfrüchte, selten Beerenfrüchte; gemäßigte Zone (wenige) bis Tropen: pantropisch, wenige in gemäßigter Zone. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Gesneriaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Lamiaceae MARTYNOV (= Labiatae JUSS.; Lippenblütengewächse)

Ca. 210 Gattungen mit etwa 3500 Arten; überwiegend einjährige bis ausdauernde Kräuter oder Sträucher mit meist aromatischem Geruch und 4kantigem Stengel; enthalten ätherisches Öl; Helophyten, Mesophyten oder Xerophyten; Blätter gestielt bis sitzend, meist gegenständig (kreuzgegenständig) oder quirlständig, einfach, Nebenblätter fehlend, Blattspreite gelegentlich gefiedert, häufiger jedoch ungeteilt, mit diacytischen Spaltöffnungsapparaten, Blattrand ganz, gekerbt, gezähnt oder gesägt; Pflanzen zwittrig, diözisch oder gynodiözisch, selten polygamomonözisch, entemophil oder ornithohil; Blüten winzig bis mittelgroß, zygomorph, einzeln oder blattachselständig in dichten mono- oder dichasialen Scheinquirlen; Perianth doppelt, K5, verwachsen, eine meist 5zähnige Röhre ergebend oder 2lippig, C5, verwachsen, lippenförmig mit Oberlippe aus 2 Petalen und Unterlippe aus 3 Petalen, A ursprünglich 5, 1 reduziert, so dass überwiegend 4, teilweise auch 2 (Salvia, Rosmarinus), mit den Petalen am Grunde verwachsen und diesen gegenüberstehend, G2, synkarp, Fruchtknoten durch falsche Scheidewände in 4 Kammern unterteilt, oberständig, mit 1 Griffel und 2 Narben [Blütenformel häufig K(5) [C(5) A5] G(2)]; Klausenfrüchte (Vierteilung des Fruchtknotens im Gegensatz zu den Boraginaceen bereits während der Blütezeit erkennbar); chemisch durch das verbreitete Vorkommen von ätherischen Ölen, die den meist typischen aromatischen Geruch der Mehrzahl der Arten der Familie bedingen charakterisiert, ferner durch Bitterstoffe und Gerbstoffe; gemäßigte Zone bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Lamiales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Lamiales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Ballota nigra L. / Schwarznessel (Schwarznesselkraut - Ballotae nigrae herba), Glechoma hederacea L. / Gewöhnlicher Gundermann (Gundelrebenkraut - Glechomae herba; Zugang nur für registrierte oder CD-Nutzer), Lamium album L. / Weiße Taubnessel (Taubnesselblüten - Lamii albi flos; Zugang nur für registrierte oder CD-Nutzer), Leonurus cardiaca L. / Herzgespann (Herzgespannkraut - Leonuri cardiacae herba; Zugang nur für registrierte oder CD-Nutzer), Melissa officinalis L. / Zitronenmelisse (Melissenblätter - Melissae folium; Zugang nur für registrierte oder CD-Nutzer), Mentha x piperita L. / Pfefferminze (Pfefferminzblätter - Menthae piperitae folium), Orthosiphon aristatus (BLUME) MIQ. / Katzenbart (Orthosiphonblätter - Orthosiphonis folium; Zugang nur für registrierte oder CD-Nutzer), Rosmarinus officinalis L. / Rosmarin (Rosmarinblätter - Rosmarini folium), Salvia officinalis L. / Echter Salbei (Salbeiblätter - Salviae officinalis folium; Zugang nur für registrierte oder CD-Nutzer), Salvia fruticosa MILL. / Dreilappiger Salbei (Dreilappiger Salbei - Salviae trilobae folium; Zugang nur für registrierte oder CD-Nutzer), Thymus serpyllum L. s. l. / Quendel / Sand-Thymian (Quendelkraut - Serpylli herba), Thymus vulgaris L. / Echter Thymian sowie Thymus zygis L. / Spanischer Thymian (Thymian - Thymi herba), Vitex agnus-castus L. / Mönchspfeffer (Mönchspfefferfrüchte - Vitex casti fructus). Nutzpflanzen: Zahlreiche Arten als Gewürzpflanzen von großer Bedeutung sowie als Zierpflanzen kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Lamiaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Lentibulariaceae RICH. (Wasserschlauchgewächse)

3 bzw. 4 Gattungen [Genlisea, Pinguicula, Polypompholyx (= Utricularia), Utricularia] mit 320 Arten; ausdauernde, carnivore Kräuter, zuweilen mit eigentümlicher Gestalt; frei flutende oder wurzelnde Hydrophyten oder Helophyten; Blätter gestielt oder halbsitzend, wechselständig, meist eine grundständige Rosette bildend (s. Foto von Pinguicula vulgaris), Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt; Fangmechanismen aktiv oder passiv und sehr vielfältig [Fallen gebildet von winzigen, untergetauchten Blasen (Utricularia, Polypompholyx), klebrigen Drüsen der Blätter (Piguicula) oder Gleitfallen (Genlisea)]; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein bis mittelgroß, zygomorph,  in Trauben oder Ähren, gelegentlich einzeln;  Perianth doppelt, K2 oder 4-5, verwachsen, C5 oder 2, verwachsen, A2 oder 4, wenn 4 dann zwei Staminodien, mit der Kronröhre an deren Basis verwachsen, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und 1-2 Narben; Kapselfrüchte; Dauerfrostzone bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. In Deutschland vertretene Gattungen: Pinguicula (Fettkraut) und Utricularia (Wasserschlauch). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Lentibulariaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Martyniaceae STAPF.

5 Gattungen (u. a. Craniolaria, Ibicella, Martynia, Proboscidea) mit 16 Arten; klebrig-zottige, autotrophe, ein- oder mehrjährige Kräuter; Blätter gestielt, wechsel- oder gegenständig, Nebenblätter, fehlend, Blattspreite ungeteilt, Blattrand gezähnt; Pflanzen zwittrig; Blüten 5zählig, ausgeprägt zygomorph, in endständigen Trauben; Perianth doppelt, K5, verwachsen, C5, verwachsen, A3 oder 5, adnat, mit 2 oder 4 fertilen Staubblättern und 1 oder 3 Staminodien, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und einer 2lappigen Narbe oder 2 Narben; Kapselfrüchte; Neotropis; Tropen und Subtropen: tropisches und subtropisches Südamerika sowie Mexiko. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Zum Teil der Familie Pedaliaceae zugeordnet. Bilder: Strichzeichnung* aus biodiversity.uno.edu/delta*. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Myoporaceae R. BR.

4-7 Gattungen mit 90 Arten; nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Scrophulariaceae zugeordnet; kleine Bäume oder Sträucher; Mesophyten oder Xerophyten; Blätter meist klein, mehr oder weniger ledrig, gestielt bis sitzend, wechselständig oder gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, Blattrand ganz, gekerbt, gesägt oder gezähnt; Pflanzen zwittrig; Blüten klein bis mittelgroß, radiärsymmetrisch bis zygomorph, in achselständigen Zymen; Perianth doppelt, K(4-)5, überwiegend frei, zuweilen verwachsen, C5, verwachsen, A(3-)4 oder 5, mit der Corolla verwachsen (adnat), entweder nur mit fertilen Staubblättern oder mit 1 Staminodium, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 1-2lappigen Narbe; in 2 bis 10 Nüsschen zerfallende Spaltfrüchte oder Steinfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: hauptsächlich in Australasien und auf den südlichen Inseln des Pazifiks, einige Arten in Südafrika, Mauritius, Ostasien, Hawaii, Karibik. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales (als Synonym der Scrophulariaceae). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Myoporaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Oleaceae HOFFMGG. & LINK (Ölbaumgewächse)

Ca. 25 Gattungen mit 615(-900) Arten; Bäume und Sträucher, wenige Lianen; Mesophyten; Blätter gestielt, nahezu ausnahmslos gegenständig, immergrün oder sommergrün, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt oder 3zählig bzw. unpaarig gefiedert; Blattrand ganz, gesägt oder gezähnt; Pflanzen überwiegend zwittrig, ferner polygamomonözisch; Blüten radiärsymmetrisch, einzeln oder in Trauben, Rispen oder Wickeln; Perianth doppelt, gelegentlich auch sepalin, K4(-15), verwachsen, C4(-12), meist verwachsen, A2, selten 4, nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 2lappigen Narbe; Spaltfrüchte (flügelnussartig) oder Kapseln, Beeren bzw. Steinfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Gentianiflorae / Ordnung Oleales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Solanales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Olea europaea L. - Olivenbaum (Olivae oleum - Olivenöl). Nutzpflanzen: Olea europaea L. (Gewinnung von Olivenöl). Verschiedene Arten der Gattungen Jasminum (Jasmin), Osmanthus (Duftblüte), Forsythia (Forsythie), Syringa (Flieder), Ligustrum (Liguster, Rainweide), Fraxinus (Esche) kultiviert als Zierpflanzen. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Oleaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Orobanchaceae VENT. (Sommerwurzgewächse)

99 Gattungen mit 2061 Arten; umfassen den überwiegenden Teil der halbparasitären Gattungen, die in der Vergangenheit der Familie Scrophulariaceae zugeordnet wurden wie z. B. Bartsia (Alpenhelm; 50 Arten, s. Abb. von Bartsia alpina), Euphrasia (Augentrost; 170-350 Arten; s. Abb. von Euphrasia alpina), Pedicularis (Läusekraut; 600-800 Arten; s. Abbildung von Pedicularis rosea) und Rhinanthus (Klappertopf; 45 Arten; s. Abb. von Rhinanthus minor); Wurzelparasiten, mehr oder weniger sukkulente Kräuter, die ursprünglichen Orobanchaceae (Orobanchaceae s. str.) überwiegend vollparasitär, chlorophyllfrei und mit stark reduzierten, schuppenförmigen Blättern, die ursprünglich der Familie Scrophulariaceae zugeordneten Gattungen halbparasitär mit wohl entwickelten Blättern, diese wechselständig und spiralig angeordnet oder gegenständig, Blattspreite überwiegend ungeteilt, häufig jedoch tief gelappt, Blattrand oft gezähnt; Mesophyten; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein bis mittelgroß, zygomorph, in endständigen Ähren oder Trauben; Perianth doppelt, K4-5 oder 2, verwachsen, C5, verwachsen, A4(oder 5), mit der Corolla am Grunde verwachsen (adnat), mit 4 fertilen Staubblättern, gelegentlich ferner 1 Staminodium, G2, gelegentlich 3, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 2-4lappigen Narbe; Kapselfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: Kosmopoliten mit Verbreitungsschwerpunkt in der nördlichen (warm) gemäßigten Zone sowie in Afrika und Madagaskar. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Euphrasia rostkoviana HAYNE - Augentrost (Euphrasiae herba - Augentrostkraut). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familien Orobanchaceae bzw. Scrophulariaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Paulowniaceae NAK.

1 Gattung (Paulownia) mit 6 Arten; 10-25 hohe Bäume mit großen, 15-40 cm langen, gegenständigen, ungeteilten Blättern; Blüten groß, zygomorph, in 10 bis 30 cm langen Rispen; Perianth doppelt, Kelchblätter 5, tief gelappt, C5, verwachsen, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig; Kapselfrüchte mit geflügelten Samen; warm gemäßigte Zone: Ostasien (Ostprovinzen Chinas, Korea und Japan). Taxonomische Einordnung: Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Rang als eigenständige Familie unsicher, ebenso die taxonomische Stellung, z. T. der Familie Scrophulariaceae zugeordnet. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Pedaliaceae R. BR. (Sesamgewächse)

13 Gattungen mit 70 Arten; von einjährigen und ausdauernden Kräutern (überwiegend) bis hin zu Sträuchern und kleinen Bäumen; Mesophyten und Xerophyten, bevorzugt anzutreffen an Küsten sowie in Wüsten; Blätter gegenständig (zumindest am Grunde der Pflanze), Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt oder fiederspaltig; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten 5zählig, zygomorph, einzeln oder in achselständigen Infloreszenzen (Dichasien oder Zymen); Perianth doppelt, K5, zu einer Röhre verwachsen, C5, verwachsen, A5, mit der Corolla verwachsen, mit einem nicht petaloiden Staminodium und 4 fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 2lappigen Narbe oder zwei Narben; Kapsel- oder Nussfrüchte; Subtropen bis Tropen: Afrika, Madagaskar, Indien, SO-Asien, Malaysia, Australien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Harpagophytum procumbens (Harpagophyti radix - Teufelskrallenwurzel), Sesamum indicum (Sesami oleum -Sesamöl). Nutzpflanzen: Sesamum indicum (Sesamsamen, Sesamöl). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Pedaliaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Phrymaceae SCHAUER (= Phrymataceae)

Familiengrenzen umstritten. Im engeren Sinne nur mit 1 Gattung (Phryma) mit 2 Arten. Teilweise mit einigen ursprünglich den Familien Lamiaceae und Verbenaceae zugeordneten Gattungen und so mit ca. 19 Gattungen mit etwa 230 Arten. Phrymaceae im engeren Sinne: Aufrechte, ausdauernde Kräuter mit Rhizom; Blätter gestielt, gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, Blattrand grob gekerbt; Pflanzen zwittrig; Blüten zygomorph, in end- oder achselständigen Ähren; Perianth doppelt, K5, verwachsen, C5, verwachsen, A4, adnat, ausschließlich mit fertilen Staubblättern, G theoretisch 2 und synkarp, praktisch 1, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und zwei Narben; 1samige Nussfrüchte; Holarktis und Paleotropis; gemäßigte Zone bis Subtropen: Indien bis Japan, östliches Nord-Amerika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Lamiales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Lamiales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Plantaginaceae JUSS. (Wegerichgewächse)

Allgemeine Bemerkungen: Die Pflanzenfamilie in ihren heutigen Grenzen (Plantaginaceae s. l.) wurde erst in den letzten Jahren etabliert und umfasst 90 Gattungen mit ca. 1700 Arten. Als gemeinsames Merkmal der Arten gilt die mehr oder weniger pfeilförmige Antherenbasis (s. hierzu Abbildungen von Plantago lagopus und Veronica fruticans). Ansonsten ist die insgesamt eine sehr große Formenvielfalt aufweisende Familie wie folgt charakterisiert: Kräuter, gelegentlich Sträucher oder bewurzelte Wasserpflanzen; Blätter wechselständig und spiralig angeordnet bis gegenständig, einfach bis zusammengesetzt; Blüten 4- oder 5zählig, meist zygomorph, bei einigen Gattungen (z. B. Plantago) auch radiärsymmetrisch; Perianth doppelt, A4(5), Staubbeutel parallel verlaufend, mit V-förmiger (= pfeilförmiger) Basis; Kapselfrüchte; nahezu Kosmopoliten, fehlend nur im Amazonastiefland, der Sahara und in N-Australien. Taxonomische Einordnung: APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Umfasst Teile der ehemaligen Scrophulariaceae sowie die ursprünglich eigenständigen Familien Callitrichaceae, Hippuridaceae und Globulariaceae. Arzneipflanzen: Plantago lanceolata (Plantaginis lanceolatae herba - Spitzwegerichkraut), Plantago afra (Psyllii semen - Flohsamen), Plantago ovata (Plantaginis ovatae semen - Indische Flohsamen), Digitalis lanata (Digitalis lanatae folium - Digitalis-lanata-Blätter; Zugang nur für registrierte oder CD-Nutzer), Digitalis purpurea (Digitalis purpureae folium - Digitalis-purpurea-Blätter). Nutzpflanzen: Arten verschiedener Gattungen als Zierpflanzen kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familien Plantaginaceae, Scrophulariaceae, Hippuridaceae.
Die Plantaginaceae im ursprünglichen Sinne umfassen lediglich die 3 Gattungen Bougueria, Littorella, Plantago mit etwa 270 Arten. Merkmale sind: Überwiegend einjährige bis mehrjährige Kräuter, gelegentlich Sträucher; Helophyten bis Xerophyten; Blätter wechselständig, jedoch häufig mit grundständiger Blattrosette, krautig oder ledrig, z. T. fleischig, mit parallel verlaufenden Blattadern, Nebenblätter fehlend, Blattspreite meist ungeteilt, seltener fiederartig eingeschnitten bis geteilt; Pflanzen zwittrig, gynomonözisch oder monözisch, anemophil oder entemophil; Blüten klein, radiärsymmetrisch, dicht gedrängt in endständigen Ähren oder Köpfen; Perianth doppelt, K(3-)4, verwachsen, C(3-)4, verwachsen, A(1-)4, nur mit fertilen Staubblättern, mit häufig sehr langem Filament, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig; Kapsel- oder Nussfrüchte; Dauerfrostgebiete bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Plantaginales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Siehe oben. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Plantaginaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, www.mobot.org/MOBOT/research/APweb/*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

 
Familie Plocospermataceae HUTCH.

1 Gattung mit 1 Art (Plocosperma buxifolia); systematische Stellung der Familie noch nicht eindeutig geklärt; Sträucher oder strauchartige Bäume; Blätter klein, immergrün, ledrig, kurz gestielt, gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, länglich bis eiförmig, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten 5-6zählig, radiärsymmetrisch bis schwach zygomorph, in achselständigen, 1-7blütigen, traubenartigen Blütenständen; Perianth doppelt, K5 oder 6, an der Basis kurz verwachsen, C5 oder 6, verwachsen, A5 oder 6, mit den Kronblättern verwachsen, nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, 1-2 partiell verwachsene Griffel und 4 Narben; Kapselfrüchte, meist 1samig; Neotropis; Tropen und Subtropen: Mexiko und Mittelamerika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Gentianales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Lamiales bzw. Ordnungszugehörigkeit nicht geklärt. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Schlegeliaceae (A. H. GENTRY ) REVEAL

4 Gattungen mit 11 Arten; stattliche Bäume, Sträucher, Lianen oder Epiphyten mit meist weißer Rinde; Blätter gegenständig, ungeteilt, mit ganzem oder gesägtem Rand, mit Drüsen auf der Unterseite; Blüten groß, zygomorph, ohne Staminodien; Beerenfrüchte mit oft geflügelten Samen; Tropen: vom Süden Mexikos über Mittelamerika bis Kolumbien und Venezuela, Gattung Synapsis auf Kuba. Taxonomische Einordnung: APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Stellung als Familie umstritten. Gattung Schlegelia häufig der Familie Bignoniaceae zugeordnet, Gattungen Gibsoniothamnus und Synapsis ebenfalls bzw. der Familie Scrophulariaceae. Quelle und weitere Informationen: Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Scrophulariaceae JUSS. (Rachenblütengewächse / Braunwurzgewächse)

Allgemeine Bemerkungen: Die Pflanzenfamilie in ihren heutigen engen Grenzen (Scrophulariaceae s. str.) wurde erst in den letzten Jahren etabliert und umfasst lediglich ca. 65 Gattungen mit ca. 1700 Arten der ursprünglich weiter gefassten Familie mit ca. 3000 Arten (s. unten). Ausgegliedert in die Familie Plantaginaceae wurden Gattungen mit mehr oder weniger pfeilförmiger Antherenbasis (s. hierzu Abbildung von Veronica fruticans). Der ursprünglich nur chlorophyllfreie Vollparasiten umfassenden Familie Orobanchaceae zugeordnet wurden die grünen Halbparasiten u. a. der Gattungen Pedicularis (Läusekraut, s. Abbildung von Pedicularis rosea), Euphrasia (Augentrost, s. Abb. von Euphrasia alpina), Rhinanthus (Klappertopf, s. Abb. Rhinanthus minor), Melampyrum (Wachtelweizen, s. Abb. Melampyrum sylvaticum) und Bartsia (Alpenhelm, s. Abb. Bartsia alpina). Auch die verbliebenen Gattungen und Arten zeichnen sich durch eine hohe Formenvielfalt aus. Wichtigste Merkmale sind: Kräuter oder Sträucher; Blätter gegenständig oder spiralig angeordnet, Blüten 4zählig, nahezu radiärsymmetrisch bis zygomorph, in Trauben; Perianth doppelt, Kelchblätter gleich oder unterschiedlich gestaltet, Staubblätter häufig 5, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, Narbe meist kopfig; Kapselfrüchte; Kosmopoliten mit Verbreitungsschwerpunkt in Afrika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Scrophulariaceae. Quelle und weitere Informationen*. Der ursprünglichen Familie Scrophulariaceae (Scrophulariaceae s. lat.) wurden etwa 280 Gattungen mit 3000 Arten zugeordnet. Die Merkmale der Familie in diesem weiten Sinne sind entsprechend vielfältig: einjährige bis ausdauernde Kräuter oder Sträucher, gelegentlich Bäume oder Lianen; neben einer Vielzahl autotroph lebender Vertreter auch einige chlorophyllfreie und daher meist bleiche Vollparasiten (überwiegend Wurzelparasiten); Hydrophyten, Helophyten, Mesophyten oder Xerophyten; Blätter der autotrophen Vertreter wohl entwickelt und wechsel-, gegen- oder quirlständig, teilweise mit grundständiger Blattrosette, krautig oder lederig; bei parasitisch lebenden Vertretern stark reduziert oder völlig fehlend und ohne Blattgrün; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein bis mittelgroß, radiärsymmetrisch bis zygomorph (zunehmende Zygomorphie), einzeln oder in Zymen, Trauben oder Ähren; Perianth doppelt, K4 oder 5, verwachsen, C4 oder 5, verwachsen, in Anpassung an Bestäuber oft mit sporn- oder sackartigen Ausstülpungen oder Verschluss der Kronröhre durch gaumenartige Vorwölbungen der Unterlippe, A(4-)5 oder 2(-3), mit der Krone verwachsen, G2(-3), synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer oder zwei 1-2lappigen Narbe; chemisch charakterisiert durch das Vorkommen von Iridoiden, einzelne Gattungen (Digitalis) mit herzwirksamen Glykosiden (Cardenolide) und Steroidsaponinen; Kapselfrüchte, vielsamig, sich durch Spalten oder Löcher öffnend; chemisch charakterisiert durch das Vorkommen von Iridoiden; Dauerfrostzone bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Arzneipflanzen: Verbascum sp. - Königskerze (Verbasci flos - Wollblumen). Nutzpflanzen: Arten verschiedener Gattungen als Zierpflanzen kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Scrophulariaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Stilbaceae KUNTH

11 Gattungen (u. a. Campylostachys, Eurylobium, Euthystachys, Nuxia, Stilbe, Xeroplana) mit 39 Arten; heidekrautartige Sträucher mit dicht beblätterten Zweigen oder Kräuter; Blätter quirlständig, ledrig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite  ungeteilt, Blattrand zurückgerollt; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten radiärsymmetrisch bis ausgeprägt zygomorph, in dichten kurzen oder verlängerten Ähren mit blattartigen Hochblättern; Perianth doppelt, K5, verwachsen, C4 oder 5, verwachsen, eine lange Röhre bildend, ebenso wie die Kelchblätter an den Früchten verbleibend, A4 oder 5, adnat, mit 4 fertilen Staubblättern, teilweise mit 1 Staminodium, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und 1 einfachen Narbe; Kapselfrüchte; Paleotropis und Kapensis; Subtropen bis Tropen: tropischs Afrika, im Osten Afrikas von Südafrika (Verbreitungsschwerpunkt) bis in den Süden der Arabischen Halbinsel, Madagaskar. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Lamiales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Bilder: Strichzeichnung* aus biodiversity.uno.edu/delta*. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Tetrachondraceae WETTSTEIN

1 (Tetrachondra) bzw. 2 Gattungen (+ Polypremum) mit 2 bzw. 3 Arten; kleine, verzweigte, kriechende bis aufrechte, sukkulente, ausdauerende Kräuter, die ätherisches Öl enthalten; Blätter ledrig, kurz gestielt bis fast sitzend, Stiel abgeflacht, gegenständig und an der Basis vereinigt, Nebenblätter fehlend, Blattspreite drüsig punktiert und ungeteilt, Blattrand fein gezähnt; Pflanzen zwittrig; Blüten 4zählig, klein, radiärsymmetrisch, einzeln achsel- oder endständig; Perianth doppelt, K4, verwachsen, C4, verwachsen, A4, mit den Kronblättern verwachsen (adnat), nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 1 Griffel und 1 Narbe; Frucht in vier 1samige Nüsschen zerfallend oder Kapselfrüchte; Tetrachondra: Patagonien, Australien, Neuseeland; Polypremum: vom Süden der USA bis nach Südamerika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Lamiales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Lamiales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Quellen und weitere Informationen: http://delta-intkey.com*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Verbenaceae JAUME ST-HIL. (Eisenkrautgewächse)

34 Gattungen mit 1175 Arten; ätherisches Öl enthaltende und daher häufig aromatisch riechende Pflanzen; überwiegend Bäume oder Sträucher, ferner auch Kräuter sowie zahlreiche Lianen; Mesophyten oder Xerophyten; Blätter gestielt bis sitzend, überwiegend gegenständig, selten quirlständig oder wechselständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt oder gefiedert, Blattrand häufig gesägt; Pflanzen überwiegend zwittrig, entemophil; Blüten mit Bracteen, klein bis mittelgroß, meist zygomorph, gelegentlich auch radiärsymmetrisch, in end- oder achselständigen Infloreszenzen, insbesondere Trauben oder Köpfe, ferner auch Zymen, Ähren oder Wickel; Perianth doppelt, K(2-)5(-8), verwachsen, C(4-)5(-8), verwachsen, A(2-)4(-5), mit der Kronröhre verwachsen (adnat), entweder nur mit fertilen Staubblättern oder mit 1-3 Staminodien, G2, selten 4 oder 5, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer 1- oder 2lappigen Narbe; überwiegend Steinfrüchte, ansonsten Kapselfrüchte; gemäßigte Zone, Subtropen, Tropen: weit verbreitet in gemäßigter Zone, Schwerpunkt in den Tropen, fehlend im mittleren und nördlichen Eurasien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Lamiiflorae / Ordnung Lamiales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Lamiales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales. Hinweis: Ein großer Teil der in der Vergangenheit zu den Verbenaceae gezählten ca. 90 Gattungen mit 3000 Arten wird heute der Familie Lamiaceae zugeordnet. Arzneipflanzen: Verbena officinalis (Verbenae herba - Eisenkraut). Nutzpflanzen: Tectona grandis (Teakholzbaum). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Verbenaceae. Quellen und weitere Informationen: http://delta-intkey.com*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


© Thomas Schoepke