Die Pflanzenfamilie in ihren heutigen engen Grenzen (Scrophulariaceae
s. str.) wurde erst in den letzten Jahren etabliert und umfasst
lediglich ca. 65
Gattungen mit ca. 1700 Arten der ursprünglich weiter gefassten Familie mit
ca. 3000 Arten (s. unten). Ausgegliedert in die Familie
Plantaginaceae
wurden Gattungen mit mehr oder weniger pfeilförmiger Antherenbasis (s.
hierzu Abbildung von
Veronica fruticans).
Der ursprünglich nur chlorophyllfreie Vollparasiten umfassenden Familie
Orobanchaceae
zugeordnet wurden die grünen Halbparasiten u. a. der Gattungen
Pedicularis (Läusekraut, s. Abbildung von
Pedicularis rosea), Euphrasia
(Augentrost, s. Abb. von
Euphrasia alpina), Rhinanthus (Klappertopf, s. Abb.
Rhinanthus minor),
Melampyrum (Wachtelweizen, s. Abb.
Melampyrum sylvaticum) und
Bartsia (Alpenhelm, s. Abb.
Bartsia alpina). Auch die verbliebenen Gattungen und Arten zeichnen
sich durch eine hohe Formenvielfalt aus. |
Gattungs- und Artenzahl: 65
Gattungen mit ca. 1700 Arten.
Habitus: Kräuter oder Sträucher.
Blattmerkmale: Blätter
gegenständig oder spiralig
angeordnet.
Blütenmerkmale und -anordnung: Blüten 4zählig,
nahezu
radiärsymmetrisch bis
zygomorph, in
Trauben.
Blütenaufbau:
Perianth doppelt,
Kelchblätter gleich
oder unterschiedlich gestaltet,
Staubblätter häufig 5,
G2,
synkarp,
Fruchtknoten
oberständig,
Narbe meist kopfig.
Fruchtformen: Kapselfrüchte.
Verbreitung: Kosmopoliten mit
Verbreitungsschwerpunkt in Afrika.
Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung
Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung
Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales.
Arzneipflanzen:
Verbascum sp. - Königskerze (Verbasci
flos - Wollblumen).
Bilder: Siehe
Pflanzenbildergalerie, Familie Scrophulariaceae.
Quellen und weitere Informationen:
http://www.mobot.org/MOBOT/research/APweb/*,
Stevens, P.F. (2001
onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
Gattungs- und Artenzahl:
Etwa 280 Gattungen mit 3000 Arten .
Habitus: Eeinjährige bis ausdauernde Kräuter
oder Sträucher, gelegentlich Bäume oder Lianen; neben einer Vielzahl autotroph lebender Vertreter auch einige chlorophyllfreie und daher meist
bleiche Vollparasiten (überwiegend Wurzelparasiten);
Hydrophyten,
Helophyten,
Mesophyten oder
Xerophyten.
Blattmerkmale: Blätter der autotrophen Vertreter wohl entwickelt und
wechsel-, gegen- oder quirlständig, teilweise mit grundständiger Blattrosette, krautig
oder lederig; bei parasitisch lebenden Vertretern stark reduziert oder
völlig fehlend und ohne Blattgrün.
Vermehrungsart / Pollenübertragung: Pflanzen
zwittrig, entemophil.
Blütenmerkmale und -anordnung: Blüten klein bis
mittelgroß,
radiärsymmetrisch bis
zygomorph
(zunehmende Zygomorphie), einzeln oder in Zymen,
Trauben oder
Ähren.
Blütenaufbau:
Perianth doppelt,
K4 oder 5, verwachsen,
C4 oder 5, verwachsen,
in Anpassung an Bestäuber oft mit sporn- oder sackartigen Ausstülpungen oder
Verschluss
der Kronröhre durch gaumenartige Vorwölbungen der Unterlippe,
A(4-)5 oder 2(-3), mit der
Krone verwachsen,
G2(-3),
synkarp,
Fruchtknoten
oberständig, mit einem Griffel und einer oder zwei 1-2lappigen
Narbe.
Fruchtformen: Kapselfrüchte, vielsamig, sich
durch Spalten oder Löcher öffnend.
Chemische Merkmale: Chemisch charakterisiert
durch das Vorkommen von
Iridoiden,
einzelne Gattungen (Digitalis) mit herzwirksamen Glykosiden (Cardenolide)
und Steroidsaponinen.
Verbreitung: Dauerfrostzone bis Tropen:
Kosmopoliten.
Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung
Lamiiflorae / Ordnung Scrophulariales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung
Scrophulariales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden I / Ordnung Lamiales.
Arzneipflanzen: Siehe oben sowie
Digitalis lanata (Digitalis lanatae
folium - Digitalis-lanata-Blätter; Zugang nur für registrierte oder
CD-Nutzer),
Digitalis purpurea (Digitalis
purpureae folium - Digitalis-purpurea-Blätter). Nutzpflanzen:
Arten verschiedener Gattungen als Zierpflanzen kultiviert.
Bilder: Siehe
Pflanzenbildergalerie, Familie
Scrophulariaceae. Quellen und
weitere Informationen:
biodiversity.uno.edu/delta*,
Stevens, P.F. (2001
onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |