7. Ordnung: Ranunculales | ||
Merkmale: | ||
überwiegend krautige Pflanzen oder Stauden mit meist zusammengesetzten Blättern, tricolpaten Pollenkörnern und ursprünglichem Blütenaufbau | ||
1. Familie: Ranunculaceae JUSS. (Hahnenfußgewächse) | ||
Etwa 60 Gattungen mit ca. 2500 Arten; untergliedert in
die 5 Unterfamilien Hydrastidoideae (RAFINESQUE) MARTYNOV
(1 Gattung mit 1 Art = Hydrastis canadense), Glaucidioideae (TAMURA)
LOCONTE (1 Gattung mit 1 Art = Glaucidium palmatum),
Coptoideae TAMURA (3 Gattungen mit 17 Arten),
Thalictroideae RAFINESQUE (9 Gattungen mit 450 Arten)
und Ranunculoideae ARNOTT (46 Gattungen mit 2025
Arten); überwiegend einjährige
bis mehrjährige Kräuter,
daneben auch Sträucher (Gattung Xanthorhiza) und Lianen (Gattung Clematis),
meist heterophyll; (bewurzelte)
Hydrophyten bis
Mesophyten; Blätter gestielt, meist
wechselständig, gelegentlich auch grund- oder
gegenständig,
Nebenblätter fehlend oder vorhanden,
Blattspreite
meist geteilt, zum Teil mehrfach, Blattrand ganz, gekerbt, gesägt oder
gezähnt; Pflanzen meist zwittrig, selten auch
diözisch, meist
entemophil, gelegentlich
anemophil (z. B. Gattung Thalictrum);
Blüten klein bis mittelgroß,
radiärsymmetrisch bis
zygomorph, einzeln und oft hängend oder in end- oder achselständigen
Zymen,
Trauben oder
Rispen;
Perianth doppelt oder mit
schrittweisem Übergang von Petalen zu
Sepalen,
K(3-)5-8, frei oder
verwachsen, häufig petaloid, zuweilen
gespornt,
C3-50, frei bis verwachsen, gelegentlich gespornt (s. Abbildung
von Aquilegia vulgaris),
A15-100, frei, in 1-13 Kreisen, häufig mit
Staminodien, die außerhalb der
fertilen Staubblätter angeordnet und oft kronblattartig gestaltet sind,
G(1-)3-100, überwiegend
apokarp,
einige monomer (Gattung Actaea) oder
synkarp (z. B. Gattung Aquilegia),
Fruchtknoten
oberständig,
synkarpe
Gynözeen mit 3-5
Griffeln; Balgfrüchte, Nüsschen,
beerenartige Früchte; chemisch charakterisiert durch die häufige
Akkumulation von Giftstoffen unterschiedlicher Substanzklassen (Diterpenalkaloide,
Isochinolinalkaloide,
herzwirksame Glykoside);
Dauerfrostzone bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung
Ranunculiflorae / Ordnung Ranunculales, Cronquist - Unterklasse Magnoliidae / Ordnung
Ranunculales, APG - Unterklasse Rosidae / basale Ordnungen / Ordnung Ranunculales. Arzneipflanzen:
Aconitum napellus [Aconiti tuber -
Sturmhutknollen],
Actaea racemosa [Cimicifugae
racemosae rhizoma - Traubensilberkerzenwurzelstock],
Adonis vernalis [Adonidis herba - Adoniskraut],
Helleborus sp. [Hellebori rhizoma - Nieswurz],
Hydrastis canadensis [Hydrastis rhizoma -
Hydrastis-Wurzel (nur für registrierte Nutzer)]. |
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2. Familie: Circaeasteraceae KUNTZE ex HUTCH. | ||
1 Gattung mit 1 Art (Circaeaster agrestis) bzw. zusätzlich mit der meist einer separaten Familie Kingdoniaceae zugeordneten und Kingdonia uniflora; Circaeaster agrestis: kleine, drüsige, einjährige Kräuter mit ungewöhnlicher Wuchsform; Keimblätter an Pflanze verbleibend, Laubblätter scheinbar gegenständig, Blattspreite ungeteilt, verkehrt-eiförmig, Blattadern dichotom verzweigt, Blattrand vorne dornig gezähnt, Nebenblätter fehlend; Pflanzen zwittrig; Blüten klein, radiärsymmetrisch, in Wickeln; Perianth sepalin, K2(-3), frei, A(1-)2, meist nur mit fertilen Staubblättern, G(1-)3, monomer oder apokarp, Fruchtknoten oberständig; Achänenfrüchte; Holarktis; gemäßigte Zone: vom NW-Himalaja bis NW-China. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Ranunculiflorae / Ordnung Ranunculales, Cronquist - Unterklasse Magnoliidae / Ordnung Ranunculales, APG II (2003) - Unterklasse Rosidae / basale Ordnungen / Ordnung Ranunculales. Hinweis: Teilweise wird die eine eigenständige Familie bildende Gattung Kingdonia der Familie Circaeasteraceae zugeordnet. Quellen und weitere Informationen: http://delta-intkey.com*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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3. Familie: Berberidaceae JUSS. (Berberitzen- / Sauerdorngewächse) | ||
14(15) Gattungen mit etwa 700 Arten; untergliedert in die
Unterfamilie Berberidoideae KOSTELETZKY mit den Gattungen Berberis, Epimedium, Mahonia
und
Vancouveria (Familie Berberidaceae in den ursprünglichen Grenzen =
Berberidaceae s. str.), Leontice, Bongardia,
Caulophyllum und Gymnospermium (ursprünglich eigenständige
Familie Leonticaceae) sowie Achlys, Diphylleia, Dysosma,
Jeffersonia, Ranzania und Podophyllum (ursprünglich
eigenständige Familie Podophyllaceae) und die
Unterfamilie Nandinoideae HEINTZE
(1 Art: Nandina domestica; in der Vergangenheit einer eigenständigen
Familie Nandinaceae zugeordnet); die Berberidaceae s. str. sind wie
folgt charakterisiert (zu den Merkmalen der zuvor eigenständigen Familien
siehe separate Beschreibungen von Leonticaceae,
Nandinaceae und
Podophyllaceae): 4 Gattungen (Berberis,
Epimedium, Mahonia, Vancouveria) mit 575 Arten; wenige krautige Arten, überwiegend Sträucher
mit deutlich unterscheidbaren Lang- und Kurztrieben, durch das Vorkommen des
Benzylisochinolinalkaloids
Berberin
oft gelb gefärbt;
Mesophyten oder
Xerophyten; Blätter krautig oder ledrig, zum Teil in Dornen umgewandelt, gestielt,
wechselständig und
spiralig angeordnet, immergrün oder
sommergrün,
Nebenblätter teilweise vorhanden, Blattspreite ganz oder eingeschnitten,
Blattrand oft dornig gezähnt (s. Abb. von
Berberis vulgaris); Pflanzen
zwittrig,
entemophil; Blüten klein oder
mittelgroß,
radiärsymmetrisch, meist 3zählig, in Trauben,
Wickeln oder
Zymen;
Perianth doppelt, (8-)12(-15), in 4
bis 6 (7) Kreisen aus je 3,
K(4-)6, frei, in 2 Kreisen aus fast immer
kronblattartigen Kelchblättern,
C6-12, frei, in 2 bis 4 Kreisen, innere zwei
oder drei Kreise mit auffälligen Nektarien (s. Abb. von
Berberis vulgaris),
A6, in 2 Kreisen,
G1,
Fruchtknoten
oberständig; Beerenfrüchte; chemisch charakterisiert durch die h |
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4. Familie: Sargentodoxaceae HUTCH. | ||
1 Gattung mit 1 Art; nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Lardizabalaceae zugeordnet; Lianen; Blätter lang gestielt, jährlich abfallend, wechselständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite meist 3zählig gefiedert; Pflanzen diözisch, entemophil, weibliche Blüten mit 6 Staminodien, Gynözeum in männlichen Blüten rudimentär; Blüten klein, 3zählig, radiärsymmetrisch, in achselständigen, herabhängenden Trauben; Perianth doppelt, in 4 Kreisen, K6, frei, C6, frei, Kronblätter sehr klein und grün, A6, frei, männliche Blüten nur mit fertilen Staubblättern, G25-100, apokarp, Fruchtknoten oberständig; fleischige Sammelfrüchte mit 1samigen, beerenartigen Teilfrüchten; Holarktis und Paleotropis; gemäßigte Zone bis Subtropen: Mittelchina. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Ranunculiflorae / Ordnung Ranunculales, Cronquist - Unterklasse Magnoliidae / Ordnung Ranunculales, APG - Unterklasse Rosidae / basale Ordnungen / Ordnung Ranunculales (als Synonym der Lardizabalaceae). Quellen und weitere Informationen: http://delta-intkey.com*, S tevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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5. Familie: Lardizabalaceae R. BR. (Fingerfruchtgewächse) | ||
9 Gattungen (Akebia, Boquila, Decaisnea,
Holboellia, Lardizabala, Parvatia, Sargentodoxa, Sinofranchetia,
Stauntonia) mit 36 Arten; untergliedert in die Unterfamilie
Lardizabaloideae KOSTELETZKY
sowie in die teilweise als eigenständige Familie
Sargentodoxaceae HUTCH.
aufgefasste Gattung Sargentodoxa (1 Art;
siehe separate Beschreibung);
die Arten der Unterfamilie Unterfamilie
Lardizabaloideae sind wie
folgt charakterisiert: überwiegend Lianen (mit windendem Stengel), daneben auch Sträucher
(Gattung Decaisnea); Blätter gestielt,
wechselständig,
Nebenblätter meist fehlend, Blattspreite
geteilt (meist handförmig), Blättchen mit
Pulvinus; Pflanzen
monözisch,
diözisch oder
polygamomonözisch (nur Decaisnea);
Blüten 3zählig, klein bis mittelgroß, in achselständigen
Trauben, einzeln oder in oft
herabhängenden, wickelartigen
Trauben;
Perianth doppelt oder
sepalin,
K bei Akebia 3,
ansonsten meist 6, gelegentlich zahlreicher,
C (falls vorhanden) 6, kleiner als
die
Sepalen,
A6,
männliche Blüten nur mit fertilen Staubblättern, weibliche Blüten mit 6
kleinen Staminodien,
G3 oder 6-15,
apokarp, Fruchtknoten
oberständig; fleischige Sammelfrüchte;
Holarktis,
Paleotropis,
Neotropis. gemäßigte Zone bis Subtropen:
in Ostasien vom Himalaja über Ostchina bis Korea und Japan, Chile
(Patagonien). Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung
Ranunculiflorae / Ordnung Ranunculales, Cronquist - Unterklasse Magnoliidae / Ordnung
Ranunculales, APG - Unterklasse Rosidae / basale Ordnungen / Ordnung Ranunculales. |
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6. Familie: Menispermaceae JUSS. (Mondsamengewächse) | ||
Etwa 70 Gattungen mit ca. 420 Arten; kletternde Sträucher oder Lianen, daneben auch
wenige Kräuter sowie kleine Bäume;
Mesophyten; Blätter gestielt,
wechselständig und spiraliig
angeordnet,
Nebenblätter fehlend,
Blattspreite meist ungeteilt, oft herzförmig
mit fingerförmig verlaufender Nervatur; Pflanzen überwiegend
diözisch; Blüten klein,
radiärsymmetrisch, mehr oder weniger
3zählig, meist in achselständigen oder
caulifloren
Zymen,
Rispen oder
Wickeln;
Perianth meist doppelt, selten
sepalin,
K(1-)6-(-12), frei, meist in 2
Kreisen,
C(3-)6(-12), überwiegend frei, meist in 2 Kreisen,
A(1-)6(-40), nur
mit fertilen Staubblättern, bei weiblichen Blüten fehlend oder als
Staminodien,
G(1-)3 oder 6-30,
apokarp,
Fruchtknoten
oberständig; meist 1samige, zum Teil fleischige Sammelfrüchte; chemisch
gekennzeichnet durch eine Akkumulation von
Benzylisochinolinalkaloiden sowie das verbreitete Vorkommen von sesquiterpenoiden oder
diterpenoiden Bitterstoffen; warm gemäßigte Zone bis Tropen: pantropisch. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung
Ranunculiflorae / Ordnung Ranunculales, Cronquist - Unterklasse Magnoliidae / Ordnung
Ranunculales, APG - Unterklasse Rosidae / basale Ordnungen / Ordnung Ranunculales. Arzneipflanzen:
Jateorhiza palmata [Colombo radix -
Colombo-Wurzel (nur für registrierte Benutzer)],
Chondodendron tomentosum [Tubo-Curare]. |
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7. Familie: Coriariaceae DC. | ||
1 Gattung mit 5 Arten; Sträucher, gelegentlich Halbsträucher, selten Bäume; Blätter sitzend, ledrig, meist gegenständig, Nebenblätter vorhanden, sehr klein, Blattspreite ungeteilt, lanzettlich bis eiförmig, Blattrand ganz oder entfernt gezähnt; Pflanzen zwittrig, monözisch, andromonözisch, gynomonözisch oder polygamomonözisch; Blüten winzig oder klein, 5zählig, radiärsymmetrisch, in endständigen Trauben; Perianth doppelt, K5, frei, C5, frei, fleischig, A10, nur mit fertilen Staubblättern, G5(-10), apokarp, Fruchtknoten oberständig, mit schlanken Griffeln; von der anhaftenden Corolla eingeschlossene Achänenfrüchte; warm gemäßigte Zone, Subtropen bis Tropen: Mittelmeergebiet, Südosteuropa, Neuguinea, Neuseeland, Mittelamerika und westliches Südamerika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Violales, Cronquist - Unterklasse Magnoliidae / Ordnung Ranunculales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden I / Cucurbitales. Bilder: Coriaria sp.*. Strichzeichnungen 1* und 2* aus biodiversity.uno.edu/delta*. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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8. Familie: Sabiaceae BLUME | ||
3 Gattungen (die zum Teil einer eigenständigen Familie Meliosmaceae ENDL. zugeordneten Gattungen Meliosma und Ophiocaryon sowie die Gattung Sabia) mit 100 Arten; immergrüne Bäume oder Lianen; Blätter meist ledrig, gestielt, wechselständig, spiralig angeordnet, Nebenblätter fehlend, Blattspreite einfach bis unpaarig gefiedert, Blattrand der ungeteilten Blätter bzw. der Blättchen ganz oder gesägt; Pflanzen meist zwittrig, gelegentlich polygamodiözisch; Blüten winzig oder klein, radiärsymmetrisch (Sabia) oder zygomorph (Meliosma, Ophiocaryon), in Rispen, Zymen oder Trauben; Perianth doppelt, K(4-)5, frei, C(4-)5(-6), frei, vor den Kelchblättern stehend, A(4-)5(-6), meist adnat, vor den Kelch- und Kronblättern stehend, bei Sabia nur mit fertilen Staubblättern, bei Meliosma und Ophiocaryon mit 2 fertilen Staubblättern und 3 Staminodien, G2-3, synkarp, Fruchtknoten oberständig; mehr oder weniger abgeflachte und deutlich gebogene Steinfrüchte; Paleotropis, Neotropis; Subtropen bis Tropen: Mittelamerika einschl. Karibik, tropisches Südamerika, in Asien in Indien sowie von Ostchina und Japan über Südostasien und Malaysia bis nach Neuguinea und den Solomoninseln. Taxonomische Einordnung: Dahlgren Überordnung Rosiflorae / der Ordnung Hamamelidales nahestehend, Cronquist - Unterklasse Magnoliidae / Ordnung Rannculales, APG - Unterklasse Rosidae / periphere Eudikotyledonen. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Sabiaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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