8. Ordnung: Capparales
Merkmale:
- überwiegend krautige Arten, daneben einige Sträucher und Bäume
- Blüten zumeist 4-zählig
-

überwiegend aus 2 Karpellen bestehender, parakarper Fruchtknoten mit parietaler Stellung der Samenanlagen

Chemische Merkmale:
- verbreitetes Vorkommen von Senfölglucosiden (Glucosinolate)
- Samen reich an fettem Öl
- Fehlen von Gerbstoffen und deren Bausteinen
1. Familie: Tovariaceae PAX

1 Gattung mit 2 Arten; einjährige oder ausdauernde, aromatisch duftende, derbe Kräuter, Sträucher oder Halbsträucher; Blätter wechselständig, Nebenblätter vorhanden, Blattspreite geteilt, 3zählig gefiedert, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten radiärsymmetrisch, in endständigen, lockeren, reichblütigen Trauben; Perianth doppelt, K(6-)8(-9), frei, C(6-)8(-9), frei, A(6-)8(-9), frei, nur mit fertilen Staubblättern, G(5-)6(-8), synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem kurzen Griffel und sich ausbreitenden Narben; Beerenfrüchte; chemisch durch das Vorkommen von Glucosinolaten (Senfölglykosiden) gekennzeichnet; Neotropis; Subtropen bis Tropen: Mittelamerika, warme Regionen im Norden und Nordwesten Südamerikas, Karibik. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Capparales, Cronquist - Unterklasse Dilleniidae / Ordnung Capparales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden II / Ordnung Brassicales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

2. Familie: Capparaceae JUSS. (= Capparidaceae; Kaperngewächse)

16 Gattungen mit 480 Arten; Bäume, Sträucher, Lianen, wenige Kräuter; überwiegend Xerophyten, ferner Mesophyten; Blätter gestielt, wechselständig, spiralig oder (selten) distich angeordnet, Nebenblätter fehlend oder vorhanden und zu Dornen umgebildet, Blattspreite ungeteilt oder handförmig gefiedert; Blattrand häufig umgerollt; Pflanzen zwittrig oder diözisch, entemophil; Blüten meist 4zählig, radiärsymmetrisch bis schwach zygomorph, meist in Trauben; Perianth doppelt, K4, Kelchblätter in 2 Kreisen angeordnet, an der Basis verwachsen oder frei, C4, Kronblätter in einem Kreis, frei, A ursprünglich 4, häufig auch 6-100, zum Teil mit Staminodien, G2 oder (durch Dedoublement) 10-12, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem Griffel und einer Narbe; überwiegend Beerenfrüchte, häufiger auch Kapselfrüchte, ferner Stein-, Nuss- oder Flügelnussfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: weit verbreitet. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Capparales, Cronquist - Unterklasse Dilleniidae / Ordnung Capparales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden II / Ordnung Brassicales. Nutzpflanzen: Capparis spinosa L. (Kapern). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Capparaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

3. Familie: Brassicaceae BURNETT (= Cruciferae JUSS.; Kreuzblütengewächse)

Ca. 350 Gattungen mit etwa 3700 Arten; überwiegend einjährige bis ausdauernde Kräuter, wenige Sträucher und Lianen; Hydrophyten mit Wurzeln, Helophyten, Mesophyten oder Xerophyten; Blätter winzig bis sehr groß, gestielt bis sitzend, überwiegend wechselständig und spiralig angeordnet, Nebenblätter fehlend, Blattspreite überwiegend einfach, jedoch häufig tief eingeschnitten, Blattrand ganz, gesägt oder gezähnt; Pflanzen zwittrig, meist entemophil, selten auch anemophil; Blüten winzig bis mittelgroß, mehr oder weniger radiärsymmetrisch, gelegentlich bilateral, in endständigen, achselständigen oder blattachselständigen Schirmtrauben, Trauben, Ähren oder Wickeln ohne Gipfelblüte; Perianth doppelt, selten sepalin, K4, frei, C4, frei, A4+2, selten 2-4 oder 8-16, frei, nur mit fertilen Staubblättern, 4 länger und 2 meist deutlich kürzer (s. Blüte von Aubrieta gracilis),  G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, 1 mehr oder weniger reduzierter Griffel und 1-2 Narben; Schoten- (s. Foto von Ricotia cretica) bis Schötchenfrüchte (s. Foto von Lobularia canariensis); chemisch charakterisiert durch das verbreitete Vorkommen von Glucosinolaten (Senfölglykosiden), fettem Öl sowie das vereinzelte (wenige Gattungen) Vorhandensein von Cardenoliden; Dauerfrostzone bis Tropen: Kosmopoliten mit Schwerpunkt in gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel sowie im Mittelmeergebiet. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Capparales, Cronquist - Unterklasse Dilleniidae / Ordnung Capparales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden II / Ordnung Brassicales. Arzneipflanzen: Brassica napus L. var. napus (Rapsöl - Rapae oleum), Brassica nigra (L.) KOCH. (Schwarze Senfsamen - Sinapis semen), Capsella bursa-pastoris (L.) MEDIK. (Hirtentäschelkraut - Bursae pastoris herba; Zugang nur für registrierte oder CD-Nutzer), Sinapis alba L. (Weiße Senfsamen - Erucae semen). Nutzpflanzen: s. Arzneipflanzen, weitere Arten der Gattung Brassica weltweit als Gemüse kultiviert (diverse Kohlarten), ebenso Armoracia (Meerrettich), Lepidium sativum L. (Gartenkresse), Brassica napus L. ssp. rapifera METZG. (Steckrübe), Raphanus sativus L. (Radieschen), etwa 50 Gattungen mit häufig angepflanzten Zierpflanzen wie z. B. Iberis (Schleifenblume), Lunaria (Silberblatt) oder Matthiola (Levkoje). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Brassicaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

4. Familie: Moringaceae MARTYNOV (Pferderettichgewächse)

1 Gattung mit 12 Arten; harzhaltige Bäume oder Sträucher, die meist einen auffallend kräftigen Stamm sowie große Sekretgänge im Mark aufweisen; Blätter jährlich abfallend, gestielt, wechselständig, spiralig angeordnet, Nebenblätter fehlend oder vorhanden, Blattspreite 1- bis 3fach unpaarig gefiedert, Blättchen gegenüberstehend; Pflanzen zwittrig; Blüten 5zählig, schwach bis ausgeprägt zygomorph, schmetterlingsartig, in reichblütigen, achselständigen Rispen; Perianth doppelt, K5, petaloid, frei, C5, frei, A(7-)10, davon (2-)5 nicht petaloide Staminodien und 5 fertile Staubblätter, frei, G3, synkarp, Fruchtknoten oberständig, Griffel und Narben je 1; lange und schlanke, verholzte, meist 3flügelige Kapselfrüchte; chemisch durch das Vorkommen von Glucosinolaten (Senfölglykosiden) gekennzeichnet; Holarktis, Paleotropis, gemäßigte Zone bis Tropen: (Mittelmeergebiet), Rotes Meer, von Indien über Arabien bis Ostafrika, Madagaskar, Südwestafrika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Capparales, Cronquist - Unterklasse Dilleniidae / Ordnung Capparales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden II / Ordnung Brassicales. Nutzpflanzen: Moringa oleifera / Meerrettichbaum vielfach kultiviert (u. a. essbare Früchte). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Moringaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

5. Familie: Resedaceae BERCHTOLD & J. PRESL. (Resedengewächse)

6 Gattungen (Caylusea, Ochradenus, Oligomeris, Randonia, Reseda, Sesamoides) mit 75 Arten; überwiegend ein- oder zweijährige bis ausdauernde Kräuter, daneben wenige Sträucher, beim Trocknen gelblich werdend; Mesophyten oder Xerophyten; Blätter gestielt bis sitzend, wechselständig, spiralig angeordnet, Nebenblätter vorhanden, Blattspreite ungeteilt bis fiederteilig oder handförmig gelappt; Pflanzen meist zwittrig, gelegentlich androdiözisch; Blüten klein bis mittelgroß, ausgeprägt zygomorph, in Trauben oder Ähren; Perianth doppelt oder sepalin, K(4-)6(-8), meist frei, selten an der Basis verwachsen, C(2-)6(-8), meist frei, selten an der Basis verwachsen, A3-50, frei, nur mit fertilen Staubblättern, diese mit unterschiedlicher Länge, G(2-)3-6(-7), apokarp bis synkarp, Fruchtknoten oberständig, Anzahl der Narben entsprechend Anzahl der Fruchtblätter; Balg- oder Beerenfrüchte; chemisch durch das Vorkommen von Glucosinolaten (Senfölglykosiden) gekennzeichnet; gemäßigte Zone bis Subtropen: Südwesten Eurasiens, Mittelmeergebiet, Nordafrika, Mittlerer Osten, Südafrika, SW-USA, Mexiko. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Capparales, Cronquist - Unterklasse Dilleniidae / Ordnung Capparales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden II / Ordnung Brassicales. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Resedaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


© Thomas Schöpke