Liliales [Magnoliopsida - Liliidae] | ||
Geophyten, meist mit Rhizom, zuweilen mit Zwiebel. Blätter häufig elliptisch und wechselständig und spiralig angeordnet. Meist große Tepalen. Nektarien häufig am Grunde der Tepalen oder Staubblätter. Griffel lang, Narben kopfig. Chemisch durch das verbreitete Vorkommen von Steroidsaponinen gekennzeichnet. 11 Familien: Alstroemeriaceae, Campynemataceae, Colchicaceae, Corsiaceae, Liliaceae, Luzuriagaceae, Melanthiaceae, Petermanniaceae, (Petrosaviaceae), Philesiaceae, Rhipogonaceae, Smilacaceae. Zur stammesgeschichtlichen Stellung der Familien siehe Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*, Ordnung Liliales. [Quellen: Stevens PE, Strasburger] |
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Familie Alstroemeriaceae DUM. | ||
3(4) Gattungen (Alstroemeria, Bomarea,
Leontochir, Schickendantzia) mit ca. 200 Arten; ausdauernde
Kräuter;
Mesophyten; Blätter mittelgroß, kurz
gestielt,
wechselständig und spiralig angeordnet, gedreht und Blattunterseite
daher oben, Blattspreite ungeteilt, linealisch bis lanzettlich,
parallelnervig, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten mittelgroß, mit
blattartigen Tragblättern, 3zählig,
radiärsymmetrisch bis schwach
zygomorph, selten einzeln, meist in endständigen
Zymen oder
Dolden;
Perianth 6, doppelt oder aus
sepaloiden oder
petaloiden
Tepalen bestehend,
A6, frei, nur mit
fertilen Staubblättern,
G3,
synkarp,
Fruchtknoten
unterständig, 1
Griffel mit 3
Narben;
überwiegend Kapselfrüchte, selten Beerenfrüchte;
Neotropis,
Antarktis; Mittel- und Südamerika.
Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung
Liliiflorae / Ordnung Liliales, APG - Unterklasse Liliidae /
Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. |
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Familie Campynemataceae DUM. | ||
2 Gattungen (Campynema, Campynemanthe) mit 4 Arten; ausdauernde, kleine Kräuter; Mesophyten oder Xerophyten; Blätter sitzend, wechselständig, Blattspreite ungeteilt, linealisch oder lanzettlich, parallelnervig, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten klein, 3zählig, radiärsymmetrisch, mit Bracteen, einzeln oder in endständigen, wenigblütigen Rispen oder Scheindolden; Perianth aus 6 petaloiden Tepalen bestehend, frei, A6, mit den Tepalen an deren Basis verwachsen, nur mit fertilen Staubblättern, G3, synkarp, Fruchtknoten mehr oder weniger unterständig, 1 (Campynema) oder 3 (Campynemanthe) Griffel und ebenso viele Narben; vielsamige Kapselfrüchte; Paleotropis, Australis; gemäßigte Zone und Tropen: Tasmanien, Neukaledonien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Liliiflorae / Ordnung Melanthiales, APG - Unterklasse Liliidae / Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Colchicaceae DC. (Zeitlosengewächse) | ||
Etwa 20 Gattungen mit 225 Arten; ausdauernde Kräuter mit unterirdischer Sprossknolle oder (seltener) mit Rhizom; Mesophyten; Blätter sitzend, selten gestielt, wechselständig und spiralig, selten zweizeilig angeordnet, entweder zu grundständiger Rosette vereinigt oder dem Stengel entspringend; Pflanzen zwittrig; Blüten klein bis groß, 3-zählig, radiärsymmetrisch, einzeln oder in end-, achsel- oder blattachselständigen Zymen, Trauben oder Dolden, Nektarien vorhanden [Nektarabsonderung insbesondere von den Tepalen, zuweilen auch von den Staubblättern (Colchicum)]; Perianth aus 6(-8) petaloiden Tepalen, meist in 2 Kreisen, meist frei, A6, überwiegend frei, teilweise auch mit dem Perianth verwachsen, nur mit fertilen Staubblättern, G3(-4), synkarp, Fruchtknoten oberständig, Griffel 1 oder 3, Narben 3 [verbreitete Blütenformeln *P(3+3) A3+3 G(3) und *P3+3 A3+3 G(3)]; Kapselfrüchte; chemisch charakterisiert durch das verbreitete Vorkommen von Alkaloiden und das Fehlen von Steroidsaponinen; Holarktis, Paleotropis, Kapensis; gemäßigte Zone: Europa, vom Mittelmeergebiet bis Mittelasien und N-Indien, Verbreitungsschwerpunkt in Sommerregengebieten des südlichen Afrika. Taxonomische Einordnung: Überordnung Liliiflorae / Ordnung Liliales, APG - Unterklasse Liliidae / Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. Arzneipflanzen: Colchicum autumnale (Herbstzeitlosensamen - Colchici semen). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Colchicaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Corsiaceae BECC. | ||
3 Gattungen mit 30 Arten; ausdauernde, stark reduzierte, saprophytisch lebende Kräuter; Mesophyten; Blätter sitzend, klein, zu Schuppen reduziert, wechselständig und spiralig angeordnet; Pflanzen zwittrig (Corsia) oder monözisch; Blüten 3zählig, einzeln, zygomorph; Perianth aus 6 petaloiden Tepalen bestehend, unterschiedlich gestaltet in den einzelnen Kreisen, ein Perigonblatt des äußeren Kreises größer als die übrigen und als Labellum ausgebildet, A6, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G3, synkarp, Fruchtknoten unterständig, 1 Griffel mit 3 Narben; vielsamige Kapselfrüchte; Paleotropis, Australis, Antarktis; Subtropen bis Tropen: Südchina, Neuguinea, Nordaustralien, Solomon-Inseln, Chile. Taxonomische Einordnung: Überordnung Liliiflorae / Ordnung Burmanniales, APG - Unterklasse Liliidae / Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Liliaceae JUSS. (Liliengewächse) | ||
16 Gattungen (u. a. Erythronium, Fritillaria, Gagea, Lilium, Tulipa) mit 635 Arten; ausdauernde Kräuter mit Rhizom, in der Unterfamilie Lilioideae häufig mit Zwiebeln; Helophyten bis Xerophyten; Blätter meist wohl entwickelt, gelegentlich aber auch reduziert, sitzend oder gestielt, wechselständig und spiralig oder (selten) zweizeilig angeordnet, Blattspreite ungeteilt, linealisch bis lanzettlich oder eiförmig, parallelnervig; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein bis groß, 3zählig, radiärsymmetrisch, selten schwach zygomorph, einzeln oder in Trauben, Dolden oder Rispen; Perianth meist aus petaloiden Tepalen bestehend, selten mit unterscheidbaren Kelch- und Kronblättern, A6, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G3, synkarp, Fruchtknoten oberständig, 1 Griffel mit einer oder (selten) 3 Narben; Kapselfrüchte; Holarktis, Paleotropis, Neotropis; nördliche Hemisphäre, Verbreitungsschwerpunkte im südwestlichen Asien und in Nordamerika. Taxonomische Einordnung: Überordnung Liliiflorae / Ordnung Liliales, APG - Unterklasse Liliidae / Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. Nutzpflanzen: Lilium-sp. (Lilien) und Tulipa-sp. (Tulpen) vielfach als Zierpflanzen kultiviert und angepflanzt. Bilder: s. Pflanzenbildergalerie, Familie Liliaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Luzuriagaceae LOTSY | ||
2(4) Gattungen [Drymophila, (Eustrephus, Geitonoplesium), Luzuriaga] mit 5(7) Arten; nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Hemerocallidaceae R. BR. zugeordnet; aufrechte Sträucher, häufig klimmend, mit Rhizom und mehr oder weniger verholzten Stengeln; Mesophyten oder Xerophyten; Blätter gestielt bis sitzend, zweizeilig angeordnet, Blattspreite ungeteilt, linealisch, lanzettlich oder eiförmig, Unterseite nach oben gerichtet, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten klein, 3zählig, radiärsymmetrisch, einzeln oder in end- oder achselständigen Zymen; Perianth aus 6 petaloiden Tepalen bestehend, A6, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G3, synkarp, Fruchtknoten oberständig, 1 Griffel und 1 Narbe; Beerenfrüchte, zuweilen eher fleischige Kapselfrüchte; Paleotropis, Kapensis, Australis, Antarktis; im Süden Südamerikas von Peru bis Feuerland, Falklandinseln, Kapregion Südafrikas, Neuseeland, Tasmanien, Osten Australiens und angrenzende Regionen bis Java, Neuguinea und Neukaledonien. Taxonomische Einordnung: Überordnung Liliiflorae / Ordnung Asparagales, APG - Unterklasse Liliidae / Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Melanthiaceae BATSCH (Germergewächse) | ||
16(21) Gattungen mit mit etwa 170 Arten; umfasst die ursprünglich eigenständige Familie Trilliaceae (s. eigenständige Beschreibung) mit den 4 Gattungen Daiswa, Kinugasa, Paris, Trillium; überwiegend autotrophe, ausdauernde Kräuter mit Rhizom, selten auch mit Knollen oder Zwiebeln, Tribus Petrosavieae Saprophyten mit stark reduzierten Blättern; Blätter meist sitzend mit Blattscheide, wechselständig und spiralig oder (selten) zweizeilig angeordnet, Blattspreite ungeteilt, linealisch bis lanzettlich, gelegentlich eiförmig, parallelnervig; Pflanzen zwittrig, sehr selten diözisch oder polygamomonözisch; Blüten 3zählig, fast immer radiärsymmetrisch, bei Chionographis zygomorph, in Trauben, Ähren oder Rispen; Perianth meist aus 3+3 sepaloiden oder petaloiden Tepalen bestehend, frei bis verwachsen, in beiden Kreisen gleich gestaltet, A6, 9 (Gattung Pleea) oder 12 (Gattung Pleea), frei, nur mit fertilen Staubblättern, G3, apokarp bis synkarp, Fruchtknoten oberständig oder halbunterständig, 1 oder 3 Griffel und 1 oder 3 Narben; chemisch charakterisiert durch das Vorkommen meist toxischer Steroidalkaloide; Balgfrüchte oder Kapselfrüchte; überwiegend Holarktis, ferner Paleotropis und Neotropis; Dauerfrostzone bis Tropen, Verbreitungsschwerpunkt in gemäßigter Zone: Weit verbreitet in Nordamerika und Ostasien, ferner anzutreffen in Europa, Malaysia, Borneo und in arktischen Gebieten. Taxonomische Einordnung: Überordnung Liliiflorae / Ordnung Melanthiales, APG - Unterklasse Liliidae / Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. Bilder: s. Pflanzenbildergalerie, Familie Melanthiaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Petermanniaceae HUTCH. | ||
1 Gattung mit 1 Art (Petermannia cirrosa); Lianen mit stachliger, windender, verholzter Sprossachse und Ranken, mit Rhizom; Mesophyten; Blätter gestielt bis fast sitzend, wechselständig und spiralig angeordnet, Blattspreite ungeteilt, länglich, fiedernervig, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten klein, 3zählig, radiärsymmetrisch, in blattgegenständigen, traubenartigen Rispen; Perianth aus 6 in 2 Kreisen angeordneten sepalinen Tepalen, A6, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G3, synkarp, Fruchtknoten unterständig, 1 Griffel mit einer Narbe; vielsamige Beerenfrüchte; Australis; Subtropen bis Tropen: Mitte Ostaustraliens. Taxonomische Einordnung: Überordnung Liliiflorae / Ordnung Dioscoreales, APG - Unterklasse Liliidae / Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Philesiaceae DUM. | ||
2 Gattungen (Philesia, Lapageria) mit 2 Arten;
zuweilen der Familie Smilacaceae zugeordnet;
Sträucher oder Lianen mit windendem Stengel (Lapageria) und kurzem,
verholztem Rhizom;
Mesophyten oder
Xerophyten; Blätter gestielt bis sitzend,
wechselständig und spiralig oder
zweizeilig
angeordnet, Blattspreite ungeteilt, linealisch, lanzettlich oder eiförmig,
Blattunterseite nach oben gerichtet, Blattnervatur handförmig, Blattrand
ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten mittelgroß, 3zählig,
radiärsymmetrisch,
einzeln am Ende kurzer Zweige oder achselständig, mit mehreren
Hüllblättern;
Perianth 6, doppelt oder mit 3+3
sepalinen
Tepalen,
A6, frei, nur mit fertilen Staubblättern,
G3,
synkarp,
Fruchtknoten
oberständig, 1
Griffel; Beerenfrüchte;
Antarktis; Chile (Südpatagonien und
Feuerland).
Taxonomische Einordnung: Überordnung Liliiflorae / Ordnung
Asparagales, APG - Unterklasse Liliidae /
Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. |
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Familie Rhipogonaceae CONRAN & CLIFFORD | ||
1 Gattungen mit 6 Arten; kletternde Sträucher bzw. Lianen mit stacheligem Stengel; Blätter ledrig, gestielt oder fast sitzend, meist gegenständig, zuweilen auch wechsel- oder quirlständig, Blattspreite ungeteilt, Blattnervatur handförmig; Pflanzen zwittrig; Blüten relativ klein, 3zählig, radiärsymmetrisch, meist in achselständigen Trauben oder Ähren, selten in endständigen Rispen; Perianth aus 3+3 petaloiden Tepalen, A6, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G3, synkarp, Fruchtknoten oberständig; Beerenfrüchte; Paleotropis, Australis und Antarktis; gemäßigte Zone bis Tropen: von der Südspitze Neuseelands über ganz Ostaustralien bis nach Neuguinea. Taxonomische Einordnung: Überordnung Liliiflorae / Ordnung Dioscoreales, APG - Unterklasse Liliidae / Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Smilacaceae VENT. (Stechwindengewächse) | ||
2(3) Gattungen (Heterosmilax, Pseudosmilax(?), Smilax) mit etwa 350 Arten; ausdauernde, kletternde, häufig stachelige Kräuter, Sträucher oder Lianen mit Ranken oder als Haftorganen fungierenden Blattstielen; Mesophyten oder Xerophyten; Blätter immergrün, gestielt bis fast sitzend, überwiegend wechselständig und zweizeilig angeordnet, Blattspreite ungeteilt, lanzettlich oder eiförmig, an der Basis oft herzförmig, mit einer Ader oder handförmig verlaufender Nervatur, Blattrand ganz; Pflanzen diözisch, entemophil; Blüten relativ klein, 3zählig, radiärsymmetrisch, einzeln oder in end- oder achselständigen Zymen, Trauben, Ähren, Quirlen oder (überwiegend) Dolden; Perigon 6, frei oder verwachsen, petaloid, in beiden Kreisen gleich bis unterschiedlich gestaltet, A6, selten 3 oder 9-18, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G(1)3, synkarp, Fruchtknoten oberständig, Griffel 3, meist frei; meist 3samige Beerenfrüchte (s. Foto von Smilax aspera); Holarktis, Paleotropis, Neotropis, Capensis und Australis; (warm) gemäßigte Zone, Subtropen und Tropen: weit verbreitet in warm-gemäßigter Zone, Subtropen und Tropen. Taxonomische Einordnung: Überordnung Liliiflorae / Ordnung Dioscoreales, APG - Unterklasse Liliidae / Nicht-Commelinoiden / Ordnung Liliales. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Smilacaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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