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Steinklee - Meliloti herba [ Ph. Eur. 7.0 (01/2008:2120) letzte Änderung 6.0] | |||
Stammpflanzen: Melilotus officinalis (L.) PALL. / Echter Steinklee und Melilotus altissima THUILL. / Hoher Steinklee [Fam. Fabaceae / Schmetterlingsblütengewächse]. Synonyme: Melilotus officinalis: Melilotus arvensis WALLR., Trifolium melilotus officinalis L. M. altissima: Trifolium macrorrhizum WALDST. et KIT., Trifolium officinale WILLD. Dt. Synonyme: Melilotus officinalis: Kleiner gelber Steinklee, Ackerhornklee. M. altissima: Sumpf-Steinklee. |
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Botanische Beschreibung der Stammpflanzen: Melilotus officinalis: Zweijähriges, bis 2,5 m hohes, aufrechtes oder niederliegendes Kraut mit 3fach gefingerten, entfernt stehenden Laubblättern aus länglich-eiförmigen Blättchen und lanzettlichen Nebenblättern. Die Blüten sind gelb, bis 7 mm lang, zu 30 bis 70 in bis 10 cm langen Trauben. M. altissima: Zweijähriges (z. T. auch ein- oder mehrjähriges) Kraut, ähnlich M. officinalis. Unterscheidungsmerkmale beider Arten: Bei M. officinalis Fahne und Flügel länger als das Schiffchen, Fruchtknoten und Frucht kahl, bei M. altisissima Fahne und Flügel länger als Schiffchen und Fruchtknoten und Frucht behaart. |
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Verbreitung: M. officinalis auf Ackerland und Ruderalflächen, zumeist stickstoffreichen Böden in fast ganz Europa (fehlend in arktischen Regionen sowie in Island) und weiter östlich bis Westchina, M. altisissima an feuchteren und salzhaltigeren Standorten in lichten Wäldern und auf Schuttplätzen von Westeuropa bis Asien (nördliche Verbreitungsgrenze in Südskandinavien). |
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Droge (entspr. Ph. Eur.): Die ganzen oder geschnittenen, getrockneten oberirdischen Teile von Melilotus officinalis (L.) LAM., die bezogen auf die getrocknete Droge einen Mindestgehalt an Cumarin von 0,3 Prozent aufweisen |
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Beschreibung der Droge: Der hohle oder mit einem weichen, weißlichen Mark gefüllte Stengel ist bis zu 5 mm dick und mit Längsrillen versehen. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und dreizählig. Der Blattstiel ist bis 1 cm lang und fein behaart. An seiner Basis befinden sich zwei pfriemenförmige, ungeteilte Nebenblätter. Das Endblättchen ist etwas größer und meist auch länger gestielt als die zwei seitlichen Blättchen. Die kahlen oder nur auf der Unterseite entlang der Leitbündel behaarten Blättchen sind bis 4 cm lang, länglich bis elliptisch mit sehr kleinem Endspitzchen und keilförmigem Grunde. Der Rand ist spitz gezähnt. Die achselständigen, einseitswendigen Blütentrauben sind 5 bis 7 cm lang. Sie enthalten zahlreiche gelbe, zierliche Schmetterlingsblüten, die auf 1 bis 2 mm langen, seidig behaarten Stielchen den Achseln kleiner, rötlich gewimperter Deckblättchen entspringen. Der fein behaarte, fünfzähnige Kelch umgibt auch nach dem Verblühen kleinen, eiförmigen, an beiden Enden zugespitzten, gelblichen bis braunen Früchte, die ein bis zwei Samen enthalten. Die Schnittdroge ist gekennzeichnet durch die meist gut erhaltenen Schmetterlingsblüten, Teile der Blütenstände und gezähnte, längliche Blättchen. Weiterhin vorhanden sind meist Stengelteile und die 2 bis 3 mm langen, eiförmigen Früchte. |
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Geruch und Geschmack: Geruch stark nach Cumarin, Geschmack bitter und scharf, beim Kauen schleimig werdend. |
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Herkunft: Aus dem Anbau in der Türkei und den Balkenländern. |
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Inhaltsstoffe: Cumarine: Gehalt 0,2 bis 1 %, darunter Melitosid, freies Cumarin, Melitonin, Scopoletin und Umbelliferon. Phenolische Säuren: U. a. ortho- und para-Cumarsäure, Kaffeesäure, Salicylsäure. Sowohl frei als auch als Glykosid vorliegend. Weitere Bestandteile: Flavonoide, Triterpensaponine. |
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Wirkungen: Antiphlogistisch, spasmolytisch und ödemprotektiv. |
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Anwendungsgebiete: Innerlich bei chronisch venöser Insuffizienz mit Beschwerden wie Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, nächtlichen Wadenkrämpfen, Juckreiz und Schwellungen, zur unterstützenden Behandlung der Thrombophlebitis, des postthrombotischen Syndroms, von Hämorrhoiden und Lymphstauungen. Äußerlich bei Prellungen, Verstauchungen und oberflächlichen Blutergüssen. |
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Gegenanzeigen: Keine bekannt. |
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Unerwünschte Wirkungen: In seltenen Fällen Kopfschmerzen. |
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Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Keine bekannt. |
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Dosierung und Art der Anwendung: Die mittlere Tagesdosis muss einer Cumarinmenge von 3 bis 30 mg (zum Einnehmen) bzw. 1,0 bis 7,0 mg (zur parenteralen Anwendung) entsprechen. Dies ist sicher nur zu gewährleisten bei Anwendung von entsprechend standardisierten Fertigpräparaten wie z. B. Venalot depot, die daher zu bevorzugen sind. Zur alternativen Teebereitung 1 bis 2 Teelöffel voll (1 Teelöffel ca. 1,6 g) fein geschnittener Droge mit siedendem Wasser übergießen und durch ein Teesieb geben. Täglich 2 bis 3 Tassen trinken. Zur Bereitung eines Breiumschlages bei Geschwüren und Hämorrhoiden Droge mit heißem Wasser durchfeuchten, in Mullsäckchen einbinden und auflegen |
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Bilder: | |||
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Literatur: Europäisches Arzneibuch, sowie 5. Ausgabe, 3. Nachtrag; Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, Folgeband 3, Drogen L-Z, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York 1998; Monografie der Kommission E, Bundes-Anzeiger Nr. 50 vom 13.03.1986; Wichtl M (Hrsg.), Teedrogen und Phytopharmaka, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2002. |
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