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Zimtrinde - Cinnamomi cortex [Ph. Eur. 7.1 (04/2011: 0387)]

Stammpflanze: Cinnamomum verum J. PRESL / Ceylonischer Zimtbaum [Fam. Lauraceae / LorbeergewÄchse]. Synonyme: Cinnamomum ceylanicum BLUME. Weitere Synonyme sind Laurus zeylanicum NEES, Laurus cassia BURM., Laurus cinnamifera STOKES, Laurus cinnamomea SALISB., Laurus cinnamomum L. Dt. Synonyme: Ceylon-Zimt, Ceylonesischer Zimtbaum, Kaneelbaum, Zimtbaum. Englisch: Cinnamom.
Botanische Beschreibung der Stammpflanze: Immergrüner, bis 12 m hoher, dicht belaubter Baum mit braungrauer Rinde. Die gegenstÄndig angeordneten, derb ledrigen BlÄtter sind bis 12 cm lang und bis 5 cm breit, rundlich-eiförmig, oval-elliptisch bis lÄnglich, mehr oder weniger kurz zugespitzt und ganzrandig. Die Hauptnerven verlaufen mehr oder weniger parallel, die Nerven 2. Ordnung in etwa senkrecht dazu. Die unscheinbaren, ca. 5 mm großen, weißlichgrünen, unangenehm duftenden Blüten stehen in achsel- oder endstÄndigen Rispen. Die vom anwachsenden Unterkelch bis zur HÄlfte eingeschlossene Frucht ist beerenartig, eiförmig lÄnglich und kurzstachelig.
Verbreitung: Heimisch in Ceylon in Höhenlagen zwischen 900 und 2.000 m ü. N. N. sowie in Südwest-Indien.
Droge: Die getrocknete, vom Äußeren Kork und dem darunter liegenden Parenchym befreite Rinde junger, auf zurückgeschnittenen Stöcken wachsender Schösslinge, die einen Mindestgehalt an Ätherischem Öl von 12 ml/kg aufweisen (0,12 %).
Beschreibung der Droge: Bei der Ganzdroge sind in der Regel mehrere Rindenstücke ineinander geschoben zu Röhren oder dicht gepackt als Doppelröhren. Die WandstÄrke der Rinde betrÄgt etwa 0,2 bis 0,8 mm. Die glatte, gelblichbraune Außenseite besitzt unscheinbare Narben von BlÄttern und achselstÄndigen Blütenknospen sowie eine zarte, weißliche, wellige LÄngsstreifung. Die Innenseite ist dunkler und lÄngsgestreift, der Bruch kurzfaserig.
Geruch und Geschmack: Charakteristischer, aromatischer Geruch und leicht süßer, etwas schleimiger, charakteristischer, angenehmer Geschmack.
Synonyme Drogenbezeichnungen: Deutsch: Ceylonzimtrinde, Echter Kanel, Echter Zimt, Java-Zimt, Malabar-Zimt. Englisch: Ceylon Cinnamom, Cinnamom bark, Cinnamom, Cinnamom bark. Lateinisch: Cinnamomi ceylanici cortex, Cortex Cinnamomi, Cortex Cinnamomi ceylanici.
Herkunft: Ceylon, Madagaskar, Malaysia und Seychellen.
VerfÄlschung: Die von C. aromaticum stammende Cinnamomi chinensis cortex (Chinesischer Zimt; Stammpflanze Cinnamomum aromaticum NEES, der in Südchina, Vietnam, Laos und Burma heimische Chinazimtbaum, ein immergrüner, bis etwa 6 m hoher Baum mit braunen Zweigen und lÄnglich, lanzettlichen BlÄttern).
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl: Gehalt 0,5-2,5 %. Zusammengesetzt überwiegend aus Phenylpropanderivaten mit ca. 42-68 % Zimtaldehyd als Hauptkomponente. Weitere Bestandteile: Wenig Procyanidine (< 2 %), Diterpene, PhenolcarbonsÄuren und Zucker sowie 2-3,7 % Schleim.
Wirkungen: Antibakteriell, fungistatisch und motilitÄtsfördernd.
Anwendungsgebiete: Bei Appetitlosigkeit sowie dyspeptischen Beschwerden wie leichten, krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, Völlegefühl und BlÄhungen.
Unerwünschte Wirkungen: HÄufig allergische Haut- und Schleimhautreaktionen infolge des sensibilisierenden Potentials von Zimtaldehyd, Thymol, Eugenol und Linalool.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Zimt oder Perubalsam, Schwangerschaft.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Keine bekannt.
Dosierung und Art der Anwendung: 2-4 g Droge tÄglich in Form mehrerer Teeaufgüsse oder anderer galenischer Zubereitungen. Zur Teebereitung 1 Teelöffel entsprechend 0,5-1 g Droge mit heißem Wasser übergießen und nach 10 min durch ein Teesieb geben. Zwei- bis dreimal tÄglich eine Tasse zu den Mahlzeiten trinken.
Sonstige Nutzung: Im Haushalt als Gewürz, in der Kosmetik als Zusatz zu Zahnpasten, MundwÄssern, Parfums, Seifen und Lippenstiften.


Bilder:

Der Ceylonesische Zimtbaum ist ein kleiner, immergrüner Baum, der entsprechend seiner Bezeichnung in Sri Lanka heimisch ist (s. Abbildung links). Die BlÄtter sind ganzrandig und durch nahezu parallel verlaufende Blattnerven charakterisiert, die Blüten klein, mit einfacher, 6zÄhliger Blütenhülle und den für LorbeergewÄchse typischen StaubblÄttern, deren Staubbeutel sich mit Klappen öffnen (s. Abbildung rechts).


Literatur: EuropÄisches Arzneibuch, 5. Ausgabe, Grundwerk 2005; Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Band 4, Drogen A-D, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York 1993; Monografie der Kommission E, Bundes-Anzeiger Nr. 22a vom 01.02.1990; USDA, ARS, National Genetic Resources Program. Germplasm Resources Information Network - (GRIN) [Online Database].


© Thomas Schöpke