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Campfer - Camphora [Ph. Eur. 5. Ausgabe, Grundwerk 2005]

Stammpflanzen: Cinnamomum camphora NEES et EBERM. / Kampferbaum [Fam. Lauraceae / Lorbeergewächse]. Synonyme: Camphora officinarum NEES, Cinnamomum camphoriferum ST. LAG, Laurus camphora L., Laurus camphorifera SALISB., Persea camfora SPR. Dt. Synonyme: Kampferlorbeer. Englisch: Camphor laurel, Camphor tree, Gum camphor, Japanese camphor tree.
Botanische Beschreibung der Stammpflanze: Stattlicher, bis 50 m hoher, immergrüner Baum. Stammdurchmesser bis 5 m, Blätter wechselständig, oval-lanzettlich, ganzrandig, glatt und glänzend. Die kleinen, weißen, kurz gestielten Blüten stehen in Büscheln auf langen, blattachselständigen Stielen.
Verbreitung: Küstengebiete des tropischen und subtropischen Ostasiens von Vietnam bis Jangtse-Mündungsgebiet sowie dem 34. Breitengrad in Japan.
Droge: Das bei 174-180°C schmelzende, ein durchscheinendes, weißes oder farbloses, kristallines Pulver oder eine zähe, krümelige Masse darstellende, charakteristisch riechende und scharf, schwach brennend und bitter, aromatisch schmeckende, auch bei Raumtemperatur eine hohe Flüchtigkeit aufweisende D(+)-Campfer.
Gewinnung: Nach Wasserdampfdestillation von zerkleinertem Holz 50 Jahre alter Bäume oder aber Zweigen und Blättern 50-60 Jahre alter Bäume Gewinnung von Campheröl, aus dem beim Abkühlen Campfer größtenteils auskristallisiert.
Herkunft: Überwiegend aus Japan und China, daneben aber auch zahlreiche weitere Herkunftsgebiete, welche sich außerhalb der natürlichen Heimat der Art befinden (Ostafrika, Marokko, Kalifornien ...).
Wirkungen: An der Haut hyperämisierend und leicht lokalanästhetisch, im oberen Gastrointestinaltrakt karminativ und an den Bronchien sekretolytisch und spasmolytisch sowie Atmung und Kreislauf stimulierend.
Anwendungsgebiete: Äußerlich insb. bei Muskelrheumatismus als Liniment (20 %), in Form von Salben (u. a. Camphersalbe Helv VII, Hyperämisierende Salbe NFR 1.2), Campher-Spiritus (10 %) oder Ölen (z. B. Campheröl DAC 1986), daneben als Bestandteil von Erkältungssalben.
Unerwünschte Wirkungen: Geringe therapeutische Breite, bei (obsoleter) innerlicher Anwendung Vergiftungserscheinungen mit Übelkeit und zentralnervösen Störungen, die bis hin zu klonischen Krampfanfällen gehen können, jedoch auch bei äußerer Anwendung (besonders bei Kindern) Gefahr resorptiver Vergiftungen; bei äußerer Anwendung allg. Gefahr von allergischen Reaktionen (Kontaktekzeme).


Bilder:

Der Kampferbaum ist ein stattlicher Baum mit ausladender Krone, der in den subtropischen Regionen Ostasiens häufig als Straßen- und Parkbaum gepflanzt wird (s. Abbildung links). Die Blätter sind ganzrandig und die kleinen Blüten besitzen wie bei allen Lorbeergewächsen eine einfache Blütenhülle sowie Staubbeutel, die sich mit Klappen öffnen (s. Abbildung rechts).


© Thomas Schöpke