Familie Convallariaceae HORAN. (Maiglöckchengewächse)

Gattungs- und Artenzahl: 11 Gattungen (Aspidistra, Convallaria, Heteropolygonatum, Liriope, Lourya, Maianthemum, Ophiopogon, Peliosanthes, Polygonatum, Reineckea, Smilacina, Tupistra) mit etwa 65 Arten.
Habitus: Ausdauernde Kräuter mit Rhizomen oder Knollen; Mesophyten.
Blattmerkmale: Blätter wohl entwickelt, ungeteilt, krautig oder ledrig, wechselständig und spiralig oder zweizeilig (distich) angeordnet, teilweise zu grundständiger Rosette vereinigt, Blattspreite ungeteilt, Blattrand ganz.
Vermehrungsart / Pollenübertragung: Pflanzen zwittrig, entemophil.
Blütenmerkmale und -anordnung: Blüten klein bis mittelgroß, 3zählig, selten auch 4zählig (Apidistra), radiärsymmetrisch, gelegentlich einzeln achselständig, meist in achsel- oder endständigen zymösen Blütenständen.
Blütenaufbau: Perianth aus 6 (bzw. 8) petaloiden Tepalen bestehend, in 2 Kreisen, frei oder verwachsen, A6, selten 8 oder 4, frei oder adnat, nur mit fertilen Staubblättern, G3, synkarp, Fruchtknoten oberständig bis unterständig, 1 Griffel und 1 Narbe {verbreitete Blütenformeln *P(3+3) A3+3 G(3) und *[P(3+3) A3+3] G(3)}.
Fruchtformen: Kapsel- oder Beerenfrüchte.
Chemische Merkmale: Verbreitetes Vorkommen von Steroidsaponinen; einige Arten mit herzwirksamen Glykosiden (Cardenolide).
Sonstige Merkmale: Oft mit Idioblasten, die mit Schleim und Oxalatraphiden gefüllt sind; an Berührungsfläche benachbarter Karpellränder Nektarien (Septalnektarien).
Verbreitung: Holarktis, Paleotropis und Neotropis; chemisch charakterisiert durch das verbreitete Vorkommen von Steroidsaponinen, einige Arten ferner mit herzwirksamen Glykosiden (Cardenolide); gemäßigte Zone bis Tropen: bevorzugt in nördlicher Hemisphäre.
Taxonomische Einordnung: Heute nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Ruscaceae zugeordnet.
Arzneipflanzen: Convallaria majalis / Maiglöckchen (Convallariae herba / Maiglöckchenkraut).
Nutzpflanzen: Arten einzelner Gattungen (Convallaria / Maiglöckchen, Polygonatum / Weißwurz, Salomonssiegel) gelegentlich als Zierpflanzen kultiviert.
Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


Bilder:
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Convallaria majalis L.: links ein natürlicher Standort in Brandenburg (Ruppiner See), halblinks eine Gruppe von Pflanzen, halbrechts einzelne Pflanzen und rechts eine mikroskopische Aufnahme der Blüte

wpe17.jpg (3382 Byte) Polygonatum multiflorum (L.) ALL.: Vielblütige Weißwurz - oben ein natürlicher Standort, in der Mitte eine Gruppe von Pflanzen, unten eine blühende Pflanze wpe1A.jpg (3798 Byte) Maianthemum bifolium (L.) F. W. SCHMIDT: Zweiblättrige Schattenblume - oben ein natürlicher Standort, in der Mitte eine blühende Pflanze, unten die Infloreszenz
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Weitere Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Convallariaceae.

© Thomas Schoepke