9. Ordnung: Dipsacales
Merkmale:
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Kräuter bis Bäume mit meist gegenständigen, ungeteilten oder zusammengesetzten Blättern und ohne Nebenblätter

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Blüten radiärsymmetrisch (häufig) bis zygomorph und asymmetrisch, meist in mehr oder weniger dichten Infloreszenzen, gelegentlich aber bereits gedrängt in Köpfen (Dipsacaceae)

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Kalyx 5 (oder 4), klein, häufig jedoch völlig rudimentär oder borstig, zu pappusartigem Gebilde auswachsend

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Corolla 5 (oder 4), verwachsen, überwiegend radiärsymmetrisch, in einigen Fällen aber auch zygomorph oder sogar asymmetrisch

- Andrözeum 5 oder 4, oft aber auch reduziert (bis 1)
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Gynözeum ursprünglich aus 5 Karpellen, vielfach reduziert (bei Valerianaceae 3, bei Dipsacaceae 2), Fruchtknoten unterständig

Chemische Merkmale:

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verbreitetes Vorkommen von Iridoiden, darunter insbesondere Seco-Iridoide
Systematik:
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nicht in jedem Fall als eigenständige Ordnung aufgefasst, nach Dahlgren den Gentianales zugeordnet

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untergliedert in sechs Familien: Adoxaceae (Moschuskrautgewächse), Caprifoliaceae (Geißblattgewächse), Carlemanniaceae, Dipsacaceae (Kardengewächse), Triplostegiaceae, Valerianaceae (Baldriangewächse)

1. Familie: Adoxaceae TRAUTV. (Moschuskrautgewächse)

5 Gattungen (Adoxa, Sambucus, Sinadoxa, Tetradoxa, Viburnum) mit 200 Arten; kleine, 6-15 cm hohe Kräuter (Adoxa, Sinadoxa, Tetradoxa = Adoxaceae s. str.) bis hin zu Sträuchern oder kleinen Bäumen (Sambucus, Viburnum); Gattungen Sambucus und Viburnum in der Vergangenheit eigenständigen Familien Sambucaceae LINK. und Viburnaceae DUM. oder der Familie Caprifoliaceae JUSS. zugeordnet; Mesophyten; Blätter gestielt, gegenständig, Blattspreite ungeteilt (Viburnum), tief gelappt (Adoxa) oder gefiedert, Blattrand gezähnt; Pflanzen zwittrig, Viburnum gelegentlich auch polygamomonözisch, entemophil; Blüten 4- oder 5zählig, klein, radiärsymmetrisch (Sambucus, Viburnum) bis schwach oder ausgeprägt zygomorph, in end- oder achselständigen, meist flach ausgebreiteten, reichblütigen, komplexen Blütenständen (je nach Gattung Köpfe, Schirmtrauben, Rispen, Zymen); Perianth doppelt, K(3-)4-5, verwachsen, zum Teil stark reduziert, C(3-)4-5, verwachsen, A(3-)4-5, Anzahl innerhalb eines Blütenstandes zum Teil unterschiedlich (in den zentralen Blüten oft 4 und in den randständigen Blüten 5), adnat, nur mit fertilen Staubblättern, G3-5, synkarp, Fruchtknoten unterständig (Sambucus, Viburnum) oder halbunterständig (übrige Gattungen), Anzahl der Griffel und Narben entsprechend Anzahl der Fruchtblätter; Steinfrüchte, zum Teil beerenartig, bei Adoxa, Sinadoxa, Tetradoxa benachbarte Früchte zum Teil Sammelfrüchte bildend; gemäßigte Zone bis Subtropen: insbesondere gemäßigte Zone der Nordhalbkugel, ferner Gebirge der Tropen, in Afrika weitgehend fehlend. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae bzw. Araliifloreae / Ordnung Cornales bzw. Araliales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Euasteriden II / Dipsacales. Arzneipflanzen: Sambucus nigra (Sambuci flos - Holunderblüten). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Adoxaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, biodiversity.uno.edu/delta*, biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

2. Familie: Caprifoliaceae JUSS. (Syn.: Loniceraceae VEST; Geißblattgewächse)

5 Gattungen (Heptacodium, Leycesteria, Lonicera, Symphoricarpos, Triosteum) mit 220 Arten; ursprünglich 12 Gattungen, die heute anderen Familien zugeordnet werden (Weigelia und Diervilla der Familie Diervillaceae (RAF.) PYCK, Abelia, Dipelta, Kolkwitzia, LinnaeaZabelia der Familie Linnaeaceae (RAF.) BACKLUND); Sträucher, kleine Bäume oder Lianen; Mesophyten; Blätter klein bis mittelgroß, immergrün oder jährlich abfallend, gestielt, meist gegenständig, teilweise mit Nebenblättern, Blattspreite ungeteilt, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig oder polygamomonözisch, entemophil; Blüten 4-5zählig, radiärsymmetrisch (selten) bis ausgeprägt zygomorph, gelegentlich einzeln (Gattung Triostem), meist in achselständigen Zymen, Trauben, Ähren, Köpfen oder Quirlen; Perianth doppelt, K(4-)5, verwachsen, Kelchblätter klein, C(4-)5, verwachsen, A(4-)5, identisch mit der Anzahl der Kronblätter, adnat, nur mit fertilen Staubblättern, Filamente kahl, G3(-4), synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit 1 Griffel und einer gelappten Narbe; Beeren- oder Steinfrüchte; gemäßigte Zone, Subtropen oder tropische Gebirge: Nordamerika, gemäßigte Zone ganz Eurasiens, im Süden bis nach Nordafrika (Mittelmeergebiet), Indien, Philippinen und Indonesien (Java und angrenzende kleinere Inseln im Osten). Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden II / Ordnung Dipsacales. Nutzpflanzen: Arten mehrerer Gattungen (Lonicera, Symphoricarpos, Leycesteria) vielfach als zum Teil rankende Ziersträucher kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Caprifoliaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

3. Familie: Carlemanniaceae AIRY SHAW

2 Gattungen (Carlemannia, Silvianthus) mit 5 Arten; (Halb-) Sträucher oder ausdauernde Kräuter; Blätter gestielt, gegenständig, Nebenblätter fehlend, jedoch Stiele der gegenüberstehenden Blätter durch eine erhabene Linie verbunden, Blattspreite ungeteilt, Blattrand gezähnt; Pflanzen zwittrig; Blüten 4- oder 5zählig, zygomorph, in dichten end- oder achselständigen Zymen; Perianth doppelt, K4-5, frei, C4-5, verwachsen, A2, mit den Kronblättern verwachsen, nur mit fertilen Staubblättern, G2, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit einem Griffel; vielsamige Kapselfrüchte; Paleotropis; Tropen: Indochina (zerstreute Vorkommen in Thailand, Laos, Vietnam, Südchina und auf Sumatra). Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Euasteriden II / Lamiales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

4. Familie: Dipsacaceae JUSS. (Kardengewächse)

11 Gattungen mit 290 Arten; einjährige bis ausdauernde Kräuter, häufig mit strauchartigem Wuchs; Blätter gestielt bis sitzend, krautig oder ledrig, zum Teil heterophyll, gegenständig, selten quirlständig Nebenblätter fehlend, Blattspreite ganz, fiederschnittig oder gefiedert; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein, zygomorph, mit Bracteen, in dichten Köpfen; Perianth doppelt, K4 oder 5, klein, häufig nur aus Borsten bestehend, C4 oder 5, verwachsen, A4, selten 2-3, mit der Kronröhre verwachsen (adnat), G2, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit 1 Griffel und 1-2 einfachen oder einer 2lappigen Narbe; Früchte achänenartig, nur 1 Samen enthaltend; Holarktis; gemäßigte Zone und Subtropen: Alte Welt, bsd. nördliches gemäßigtes Eurasien sowie tropisches und südliches Afrika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden II / Ordnung Dipsacales. Nutzpflanzen: Verschiedene Arten der Gattungen Scabiosa und Cephalaria gelegentlich als Zierpflanzen kultiviert. Bilder: s. Pflanzenbildergalerie, Familie Dipsacaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

5. Familie: Triplostegiaceae AIRY SHAW

1 Gattung mit 2 Arten; ausdauernde Kräuter mit Rhizom; Blätter gegenständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite fiederteilig bis ungeteilt, Blattrand gezähnt bis fiederteilig eingeschnitten; Pflanzen zwittrig; Blüten 4zählig, ausgeprägt zygomorph, mit 2 Bracteen, in endständigen Rispen mit cymöser Endeinheit; Perianth doppelt, K4, verwachsen, winzig, von stattlichem Außenkelch umgeben, C4, A 4, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G1 oder 3, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit einem Griffel und einer kleinen, kopfigen Narbe; 1samige Früchte, kapsel- oder achänenartig; Paleotropis; Tropen: Südostasien, Ostmalaysia; Taxonomische Einordnung: Nicht mehr als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Dipsacaceae zugeordnet. Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden II / Ordnung Dipsacales (als Synonym der Dipsacaceae bzw. Valerianaceae). Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

6. Familie: Valerianaceae BATSCH. (Baldriangewächse)

17 Gattungen mit 315 Arten; einjährige bis ausdauernde Kräuter, selten auch kleine Sträucher, oft unangenehm riechend; Rhizome und Wurzeln mit ätherischem Öl; Helophyten und Mesophyten; Blätter gestielt, gegenständig, teilweise am Grunde der Pflanze gehäuft, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt bis gefiedert; Pflanzen zwittrig oder polygamomonözisch, entemophil; Blüten klein, zygomorph, duftend, häufig unangenehm, oft mit Bracteen, in endständigen, dichotomen Zymen, dichten Schirmtrauben oder Rispen; Perianth doppelt, K5, stark reduziert, häufig borstig, verwachsen oder frei, C(3-)5, verwachsen, A(1-)3(-4), adnat, nur mit fertilen Staubblättern, G3, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit 1 Griffel und 1 oder 3 Narben; Früchte 1samig, achänenartig oder Flügelnüsse; gemäßigte Zone bis Tropen: nahezu Kosmopoliten, fehlend lediglich im tropischen Afrika, Madagaskar, Australasien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden II / Ordnung Dipsacales. Arzneipflanzen: Valeriana officinalis agg. (Valerianae radix - Baldrianwurzel). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Valerianaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


© Thomas Schöpke