5. Ordnung: Cyperales
Merkmale:
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systematische Gliederung uneinheitlich, nach Strasburger Cyperales mit nur einer Familie gemeinsam mit den Juncales der Überordnung Juncanae zugeordnet, wogegen die hier genannten Poaceae als eigene Ordnung geführt werden, zu der man auch die Familien Joinvilleaceae und Restionaceae hinzuzählt, und gemeinsam mit den Commelinales der Überordnung Commelinanae zugeordnet werden (s. eigenständige Seite)

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zunehmende Reduktion der Blüten, bie Cyperaceae Perianth und Andrözeum häufig noch 3+3, bei Poaceae weitgehend reduziert auf P1 (sehr unscheinbar, als Lodiculae ausgebildet bzw. diese als Perigon gedeutet) und A3 (eine Gegenüberstellung der Merkmale der Süß- und Sauergräser findet sich auf einer eigenständigen Seite)

1. Familie: Cyperaceae JUSS. (Sauergräser / Riedgräser)

Ca. 100 Gattungen mit etwa 4500 Arten; ein- bis mehrjährige, (0,5)5 Zentimeter bis 3(5) Meter hoch werdende, grasartige Kräuter mit im Querschnitt meist dreikantigem sowie markigem Stengel ohne Knoten; Hydrophyten, Helophyten oder Mesophyten, selten Xerophyten; Blätter wechselständig, meist dreizeilig (tristich) angeordnet und sitzend, häufig am Grunde der Pflanze konzentriert, mit geschlossener Blattscheide, Blattspreite ungeteilt, meist flach, Blattrand in der Regel ganz; einzelne Gattungen zwittrig (u. a. Gattungen Schoenoplectus, Scirpus, Eleocharis, Eriophorum), zunehmend jedoch Übergang zu eingeschlechtlichen und dann überwiegend monözischen Blüten mit fast allen Übergangsformen wie z. B. andromonözisch und gynodiözisch, anemophil; Blüten meist klein, selten auch winzig, meist zahlreich (bis 50) in Ähren, diese (bei monözischen Pflanzen) sowohl mit männlichen und weiblichen Blüten oder aber Ähren nur mit männlichen bzw. nur mit weiblichen Blüten; Perianth meist doppelt, aus 3+3 sepalinen Tepalen bestehend, bei manchen Gattung jedoch hinfällig oder völlig fehlend, A1-3 oder 4-6(-22), frei, nur mit fertilen Staubblättern, G2 oder 3(-4), synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit 2-3 freien bis teilweise verwachsenen Griffeln und (1-)2 oder 3(-15) Narben; Früchte 1samig, achänenartig, sehr selten Steinfrüchte; chemisch charakterisiert durch das verbreitete Vorkommen von in Kieselkegelzellen vorliegendem Silikat, ferner oft mit Gerbstoffidioblasten; Pollenkörner als Pseudomonade = Kryptotetrade (enthalten zunächst vier Kerne, von denen drei degenerieren, so dass sich demzufolge nur ein Pollenkorn aus einer Pollenmutterzelle entwickelt); Holarktis, Paleotropis, Neotropis, Kapensis, Australis, Antarktis; Dauerfrostzone bis Tropen: Kosmopoliten, vorherrschend an feuchten Standorten. Taxonomische Einordnung: Monocotyledoneae / Überordnung Commeliniflorae / Ordnung Cyperales, APG - Unterklasse Liliidae / Commelinoiden / Ordnung Poales. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Cyperaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

2. Familie: Poaceae BARNHART (Synonym: Graminae JUSS.; Süßgräser)

Etwa 700 Gattungen mit ca. 12000 Arten; untergliedert in die 13 Unterfamilien Anomochlooideae, Pharoideae, Puelioideae, Panicoideae [u. a. Gattungen Saccharum / Zuckerrohr und Zea / Mais], Centothecoideae, Arundinoideae, Chloridoideae, Aristidoideae, Bambusoideae [Besonderheit: 3 Lodiculae und 3+3 Staubblätter, holzige und oft baumhohe Halme (bsd. Gattung Bambusa / Bambus)], Ehrhartoideae (mit der Gattung Oryza / Reis mit 6 Staubblättern), Pooideae [= Festucoideae oder Festucaceae mit den wichtigsten Getreidearten sowie den wichtigsten heimischen Grasarten] und Micrairoideae; ein- bis mehrjährige Kräuter, Sträucher, baumartige Pflanzen oder Lianen, die kleinsten Pflanzen mit einer Wuchshöhe von 1 cm, die größten bis 30(40) Meter, Stengel im Querschnitt meist rund, hohl und mit Knoten; bewurzelte Hydrophyten bis Xerophyten; Blätter wechselständig und fast ausnahmslos distich angeordnet, mit den Stengel umschließender, aber offener Blattscheide und mit Ligula; Pflanzen überwiegend zwittrig, daneben auch weitere Verteilung der Geschlechter wie z. B. monözisch, diözisch und Übergangsformen wie z. B. andromonözisch und gynodiözisch, fast ausnahmslos anemophil [durch Windverbreitung der zahlreich freigesetzten Pollen gelangen diese nicht nur auf die für sie bestimmten Narben sondern auch auf Schleimhäute von Menschen, wo sie als Kontaktallergene wirken und zur Entstehung von Allergien führen können = der typische Heuschnupfen = Gräserpollenallergie]; Blüten winzig bis klein, extrem reduziert, stets mit Hochblättern, die als Spelzen bezeichnet werden, in end- oder achselständigen Blütenständen unterschiedlicher Art [z. B. Rispen, Ähren, Köpfe, Trauben] mit dem Ährchen als Teilblütenstand [s. Foto von Elytrigia repens / Quecke]; Perianth nur noch in Form von zwei kleinen Schwellkörpern vorhanden, den Lodiculae, A(1-)2-3, selten 4, 6 oder 6-120 [Gattung Ochlandra], andere Anzahl seltener, Pollenkörner als Monade (Pollenkorn, welches einzeln verbreitet wird), G2(-3), synkarp, jedoch nur mit 1 Samenanlage, Fruchtknoten oberständig, mit 1 oder 2(-3) Griffeln und (1-)2-3 Narben; Karyopsenfrüchte; chemisch charakterisiert durch das verbreitete Vorkommen von Silikat, dieses in Kieselkurzzellen, ferner oft mit cyanogenen (cyanwasserstoff- = blausäureproduzierenden) Verbindungen, gelegentlich auch mit ätherischen Ölen, Samen reich an Stärke, die äußerste Endospermschicht (Aleuronschicht) reich an Reserveeiweiß; Holarktis, Paleotropis, Neotropis, Kapensis, Australis, Antarktis (= sämtliche Florenreiche der Erde); Dauerfrostzone bis Tropen: Kosmopoliten. Taxonomische Einordnung: Monocotyledoneae / Überordnung Commeliniflorae / Ordnung Poales, APG - Unterklasse Liliidae / Commelinoiden / Ordnung Poales. Arzneipflanzen: Cymbopogon-sp. [Citronellae aetherolum - Citronellöl], Oryza sativa L. [Oryzae amylum - Reisstärke], Triticum aestivum L. [Tritici amylum - Weizenstärke], Zea mays L. [Maidis amylum - Maisstärke], Agropyron repens (L.) P. BEAUV. [Gramninis rhizoma - Queckenwurzelstock]. Nutzpflanzen: Zahlreiche Nutzpflanzen, unter diesen u. a. Bambusa vulgaris SCHRAD. ex J. C. WENDL [Bambus], Hordeum vulgare L. [Gerste], Panicum-, Setaria- und Sorghum-sp. [Hirse], Triticum durum DESF. [Hartweizen], Avena sativa L. [Hafer], Saccharum officinarum L. [Zuckerrohr]  und die unter "Arzneipflanzen" genannten Getreidearten. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Poaceae. Quellen und weitere Informationen: http://delta-intkey.com*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


© Thomas Schoepke