Dipsacales [Magnoliopsida - Rosidae] | ||
Kräuter, Sträucher, Lianen und Bäume. Blätter gegenständig. Blattränder oft drüsig gezähnt. Endständige, zymöse Blütenstände. Kronblätter häufig mit Nektarien, die aus einzelligen Haaren bestehen. Kelchblätter an den Früchten verbleibend. Chemisch durch das Vorkommen von Secoiridoiden gekennzeichnet. 7 Familien: Adoxaceae, Caprifoliaceae, Diervillaceae, Dipsacaceae, Linnaeaceae, Morinaceae, Valerianaceae Zur stammesgeschichtlichen Beziehung der Familien siehe Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website. [Quellen: Stevens PE, Strasburger] |
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Familie Adoxaceae TRAUTV. (Moschuskrautgewächse) | ||
5 Gattungen (Adoxa, Sambucus, Sinadoxa, Tetradoxa, Viburnum) mit 200 Arten; kleine, 6-15 cm hohe Kräuter (Adoxa, Sinadoxa, Tetradoxa = Adoxaceae s. str.) bis hin zu Sträuchern oder kleinen Bäumen (Sambucus, Viburnum); Gattungen Sambucus und Viburnum in der Vergangenheit eigenständigen Familien Sambucaceae LINK. und Viburnaceae DUM. oder der Familie Caprifoliaceae JUSS. zugeordnet; Mesophyten; Blätter gestielt, gegenständig, Blattspreite ungeteilt (Viburnum), tief gelappt (Adoxa) oder gefiedert, Blattrand gezähnt; Pflanzen zwittrig, Viburnum gelegentlich auch polygamomonözisch, entemophil; Blüten 4- oder 5zählig, klein, radiärsymmetrisch (Sambucus, Viburnum) bis schwach oder ausgeprägt zygomorph, in end- oder achselständigen, meist flach ausgebreiteten, reichblütigen, komplexen Blütenständen (je nach Gattung Köpfe, Schirmtrauben, Rispen, Zymen); Perianth doppelt, K(3-)4-5, verwachsen, zum Teil stark reduziert, C(3-)4-5, verwachsen, A(3-)4-5, Anzahl innerhalb eines Blütenstandes zum Teil unterschiedlich (in den zentralen Blüten oft 4 und in den randständigen Blüten 5), adnat, nur mit fertilen Staubblättern, G3-5, synkarp, Fruchtknoten unterständig (Sambucus, Viburnum) oder halbunterständig (übrige Gattungen), Anzahl der Griffel und Narben entsprechend Anzahl der Fruchtblätter; Steinfrüchte, zum Teil beerenartig, bei Adoxa, Sinadoxa, Tetradoxa benachbarte Früchte zum Teil Sammelfrüchte bildend; gemäßigte Zone bis Subtropen: insbesondere gemäßigte Zone der Nordhalbkugel, ferner Gebirge der Tropen, in Afrika weitgehend fehlend. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae bzw. Araliifloreae / Ordnung Cornales bzw. Araliales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Euasteriden II / Dipsacales. Arzneipflanzen: Sambucus nigra (Sambuci flos - Holunderblüten). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Adoxaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, biodiversity.uno.edu/delta*, biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Caprifoliaceae JUSS. (Syn.: Loniceraceae VEST; Geißblattgewächse) | ||
5 Gattungen (Heptacodium, Leycesteria,
Lonicera, Symphoricarpos, Triosteum) mit 220 Arten;
ursprünglich 12 Gattungen, die heute
anderen Familien zugeordnet werden (Weigelia und Diervilla
der Familie Diervillaceae (RAF.)
PYCK, Abelia, Dipelta, Kolkwitzia,
Linnaea, Zabelia der Familie
Linnaeaceae (RAF.)
BACKLUND); Sträucher, kleine Bäume oder Lianen;
Mesophyten; Blätter klein bis
mittelgroß, immergrün oder jährlich abfallend, gestielt, meist
gegenständig, teilweise mit
Nebenblättern,
Blattspreite ungeteilt, Blattrand
ganz; Pflanzen zwittrig
oder
polygamomonözisch,
entemophil; Blüten 4-5zählig,
radiärsymmetrisch (selten) bis ausgeprägt
zygomorph, gelegentlich einzeln (Gattung Triostem), meist in
achselständigen
Zymen,
Trauben,
Ähren,
Köpfen oder Quirlen;
Perianth doppelt,
K(4-)5, verwachsen, Kelchblätter
klein, C(4-)5, verwachsen,
A(4-)5, identisch mit der Anzahl der
Kronblätter, adnat, nur mit fertilen
Staubblättern, Filamente kahl,
G3(-4),
synkarp,
Fruchtknoten
unterständig, mit 1
Griffel und einer
gelappten Narbe; Beeren- oder
Steinfrüchte; gemäßigte Zone, Subtropen oder tropische Gebirge: Nordamerika,
gemäßigte Zone ganz Eurasiens, im Süden bis nach Nordafrika
(Mittelmeergebiet), Indien, Philippinen und Indonesien (Java und angrenzende
kleinere Inseln im Osten). Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung
Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung
Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden II / Ordnung
Dipsacales. |
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Familie Diervillaceae (RAF.) PYCK. | ||
2 Gattungen (Diervilla und Weigela) mit 16 Arten; 1998 von Backlund and Pyck als eigenständige Familie von den Caprifoliaceae JUSS. abgetrennt; Sträucher; Mesophyten; Blätter klein bis mittelgroß, gestielt, gegenständig, Blattspreite ungeteilt, Blattrand gezähnt; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten 5zählig, schwach bis deutlich zygomorph, in meist reichblütigen Blütenständen; Perianth doppelt, K5, verwachsen,C5, verwachsen, A5, adnat, nur mit fertilen Staubblättern, Filamente behaart, G2, synkarp, Fruchtknoten unterständig, Narbe kopfig; Kapselfrüchte; gemäßigte Zone bis Subtropen: Ostasien, SO der USA. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden II / Ordnung Dipsacales (als Synonym für Caprifoliaceae). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Diervillaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Dipsacaceae JUSS. (Kardengewächse) | ||
11 Gattungen mit 290 Arten; einjährige bis ausdauernde Kräuter, häufig mit strauchartigem Wuchs; Blätter gestielt bis sitzend, krautig oder ledrig, zum Teil heterophyll, gegenständig, selten quirlständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ganz, fiederschnittig oder gefiedert; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein, zygomorph, mit Bracteen, in dichten Köpfen; Perianth doppelt, K4 oder 5, klein, häufig nur aus Borsten bestehend, C4 oder 5, verwachsen, A4, selten 2-3, mit der Kronröhre verwachsen (adnat), G2, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit 1 Griffel und 1-2 einfachen oder einer 2lappigen Narbe; Früchte achänenartig, nur 1 Samen enthaltend; Holarktis; gemäßigte Zone und Subtropen: Alte Welt, bsd. nördliches gemäßigtes Eurasien sowie tropisches und südliches Afrika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden II / Ordnung Dipsacales. Nutzpflanzen: Verschiedene Arten der Gattungen Scabiosa und Cephalaria gelegentlich als Zierpflanzen kultiviert. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Dipsacaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Linnaeaceae (RAF.) BACKLUND (Moosglöckchengewächse) | ||
5 Gattungen (Abelia, Dipelta, Kolkwitzia, Linnaea, Zabelia) mit 36 Arten; 1998 von Backlund and Pyck als eigenständige Familie von den Caprifoliaceae JUSS. abgetrennt; Sträucher mit krautartigem Wuchs; Mesophyten; Blätter gestielt, gegenständig, Blattspreite ungeteilt; Blüten (4-)5zählig, radiärsymmetrisch bis zygomorph, mit Bracteen; Perianth doppelt, K(4-)5, verwachsen, Kelchblätter klein, C(4-)5, verwachsen, A(4-)5, identisch mit der Anzahl der Kronblätter, adnat, nur mit fertilen Staubblättern, Filamente behaart, G4, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit 1 Griffel und 1 Narbe; Früchte achänenartig; gemäßigte Zone: gemäßigte Zone der gesamten Nordhemisphäre, in Amerika im Süden bis nach Mexiko, in Südostasien in Gebirgen. Taxonomische Einordnung: Siehe Familie Caprifoliaceae JUSS. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Linnaeaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Morinaceae RAF. | ||
2(-3) Gattungen [Acanthocalyx, (Cryptothladia,), Morina] mit 13 Arten; ausdauernde, distelartige Kräuter; Blätter gegenständig oder quirlständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite selten ungeteilt, meist gefiedert, Fiedern zum Teil dornig, Blattrand selten ganz, meist gesägt, gezähnt oder dornig-gezähnt; Pflanzen zwittrig; Blüten zygomorph, mit Bracteen, jeweils 12 Bracteen einen Außenkelch bildend, in Quirlen (sitzende Zymen); Perianth doppelt, K2 oder 4, verwachsen, C5, verwachsen, A4, adnat, mit 2 fertilen Staubblättern und 2 Staminodien, G2, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit 1 Griffel und 1 kopfigen Narbe; Früchte achänenartig, 1samig; Holarktis; gemäßigte Zone: SO-Europa bis Himalaja und SW-China. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden II / Ordnung Dipsacales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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Familie Valerianaceae BATSCH. (Baldriangewächse) | ||
17 Gattungen mit 315 Arten; einjährige bis ausdauernde Kräuter, selten auch kleine Sträucher, oft unangenehm riechend; Rhizome und Wurzeln mit ätherischem Öl; Helophyten und Mesophyten; Blätter gestielt, gegenständig, teilweise am Grunde der Pflanze gehäuft, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt bis gefiedert; Pflanzen zwittrig oder polygamomonözisch, entemophil; Blüten klein, zygomorph, duftend, häufig unangenehm, oft mit Bracteen, in endständigen, dichotomen Zymen, dichten Schirmtrauben oder Rispen; Perianth doppelt, K5, stark reduziert, häufig borstig, verwachsen oder frei, C(3-)5, verwachsen, A(1-)3(-4), adnat, nur mit fertilen Staubblättern, G3, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit 1 Griffel und 1 oder 3 Narben; Früchte 1samig, achänenartig oder Flügelnüsse; gemäßigte Zone bis Tropen: nahezu Kosmopoliten, fehlend lediglich im tropischen Afrika, Madagaskar, Australasien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Dipsacales, Cronquist - Unterklasse Asteridae / Ordnung Dipsacales, APG - Unterklasse Rosidae / Euasteriden II / Ordnung Dipsacales. Arzneipflanzen: Valeriana officinalis agg. (Valerianae radix - Baldrianwurzel). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Valerianaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*. |
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