Divertikulitis

Durch eine oft auf die Umgebung umgreifende Entzündung eines oder mehrerer Divertikel charakterisierte Darmerkrankung. Besonders häufig im Bereich des Dickdarms mit Stuhlverhaltung. Kennzeichen einer Divertikulitis sind krampfartige Schmerzen im linken Unterbauch, die nach dem Essen verstärkt auftreten, Druckschmerzhaftigkeit, unregelmäßige Stuhlentleerung, Meteorismus, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Zu den Komplikationen der Divertikulitis zählen u. a. akute Blutungen und Perforationen des Darms sowie sich über eine längere Zeit herausbildende Fisteln vor allem der Harnblase und Vagina sowie Darmverschluss. Die Diagnose der Erkrankung ist möglich mittels Sonographie, Endoskopie und Einlauf mit wasserlöslichem Kontrastmittel. Die Therapie kann konservativ oder operativ erfolgen. Wichtigste konservative Sofortmaßnahmen sind eine Regulierung der Stuhlentleerung, Nahrungskarenz mit evtl. erforderlicher parenteraler Ernährung sowie Antibiotikabehandlung. Langfristig ist bei Vorliegen einer Divetikulitis eine dauerhafte Umstellung der Ernährung erforderlich.

Quelle: Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage; Urban & Fischer Verlag, München 2003