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Kanadabalsam - Balsamum canadense | ||
Stammpflanzen: Abies balsamea (L.) MILLER (Balsam-Tanne), Abies fraseri (PURSH) POIRET (Frasers Tanne) und Tsuga canadensis (L.) Carrière (Kanadische Hemlocktanne, Schierlingstanne) [Fam. Pinaceae / Kieferngewächse]. Synonyme: Abies balsamea: Abies aromatica RAFINESQUE, Abies minor DUHAMEL, Abies balsamea f. nana (J. NELSON) BEISSN., Abies balsamea f. phanerolepis (FERNALD) REHDER, Abies balsamea var. phanerolepis FERNALD, Abies × phanerolepis (FERNALD) TANG S. LIU, Picea balsamea LOUD., Pinus balsamea L. Abies fraseri: Abies humilis LA PILLAYE, Picea fraseri LOUD., Pinus fraseri PURSH. Tsuga canadensis: Abies canadensis var. gracilis WATERER ex GORDON, Picea canadensis (L.) LINK, Pinus canadensis L. (Basionym), Tsuga canadensis f. fastigiata (BEISSN.) C. K. SCHNEID., Tsuga canadensis var. fastigiata BEISSN., Tsuga canadensis f. gracilis (WATERER ex GORDON) BEISSN. Dt. Synonyme: Keine gebräuchlich. Englisch: Abies balsamea: balsam, balsam fir, Canada balsam, eastern fir. Abies fraseri: Fraser fir. Tsuga canadensis: Canadian hemlock, eastern hemlock, hemlock. |
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Botanische Beschreibung der Stammpflanzen: Abies balsamea: 10 bis 20 m hoher Baum mit 1,5 bis 3 cm langen und 1,3 bis 1,6 mm breiten, relativ weichen, niemals stechenden Nadeln, die beim Zerreiben aromatisch duften. Die Rinde junger Bäume ist weich, aschfarben und mit Harzblasen bedeckt, die älterer Bäume matt rötlich-braun und in Schuppen zerbrechend. Das Holz der Bäume ist hell, weich und astreich. Die Zapfen sind 6 bis 9 cm lang und 2 bis 4 cm dick. Abies fraseri: Ähnlich der zuvor beschriebenen Art. Die Nadeln werden nur bis 2,2 cm lang und die Zapfen sind 3 bis 5 cm lang und nur etwa 2 cm dick. Tsuga canadensis: 10 bis 30 m hoher Baum mit 5 bis 20 mm langen, am Rand fein gezähnten, oberseits grünen und unterseits mit zwei Längsstreifen versehenen Nadeln. Zapfen 1,5 bis 2,5 cm lang. |
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Verbreitung: Waldgebiete im Norden Nordamerikas. Abies balsamea: In Kanada von Neufundland und Neuschottland im Osten bis Alberta, Manitoba und Saskatchewan im Westen, in den USA in Neuengland, westlich bis Iowa und südlich bis Virginia. Abies fraseri: North Carolina, Tennessee, Virginia. Tsuga canadensis: Östliche Gebiete Nordamerikas. Von Neuschottland in Kanada über die gesamten Oststaaten der USA bis in den Norden von Georgia. In Deutschland gelegentlich als Parkbaum gepflanzt. |
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Droge: Der durch Aufstechen der Harzanschwellungen (= Harzblasen) der Rinde gewonnene Balsam. |
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Beschreibung der Droge: Blassgelbe oder grünlichgelbe, schwach fluoreszierende vollständig klare, durchsichtige Flüssigkeit. Stark klebend, Konsistenz mit Honig vergleichbar, an der Luft dicker werdend und allmählich erstarrend, dabei aber stets klar bleibend. |
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Geruch und Geschmack: Angenehm balsamischer, niemals terpentinartiger Geruch und würziger, etwas bitterer Geschmack. |
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Synonyme Drogenbezeichnungen: Deutsch: Kanadisches Terpentin. Englisch: Balsam of fir, Balsam of gilead, Canada turpentine. Lateinisch: Terebinthina canadensis. |
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Herkunft: Quebec sowie weitere Provinzen Kanadas und Bundesstaaten der USA. |
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Gewinnung der Droge: Die deutlich sichtbaren Harzbeulen in der Rinde der Stämme und dickeren Äste werden von Mitte Juli bis Mitte August mit der scharfen Mündung eines kleinen, eisernen Kännchens angestochen, in dem der ausfließende Balsam anschließend aufgefangen wird. Das Entleeren der Kännchen erfolgt täglich. Nach einer Erntesaison lässt man den Baum 1 bis 2 Jahre ruhen. |
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Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl: Anteil 16-27 %. Zum überwiegenden Teil Terpenkohlenwasserstoffe, darunter besonders Monoterpene und eine geringe Menge an Sesquiterpenen. Die exakte Zusammensetzung ist je nach Stammpflanze und Herkunft (bei A. balsamea kann z. B. ein westlicher Typ von einem östlichen Typ unterschieden werden) variabel, Hauptkomponenten sind jedoch im allgemeinen α-Pinen und ß-Pinen, Limonen und ß-Phellandren, Nebenkomponenten Myrcen, die Sesquiterpene Bisabolen und Longifolen und oxidierte Monoterpene wie z. B. Linalool und Bornylacetat. Harz: Anteil 70 bis 80 %, davon 50 % auf die diterpenoiden Harzsäuren entfallend. Wichtigste Komponenten des Harzes sind α- und β-Canadinolsäure, Canadoresen, Abietinsäure, Neoabietinsäure und Palustrinsäure. Weitere Bestandteile: Der Diterpenalkohol Abienol, Bitterstoffe, Bernsteinsäure, Essigsäure, Ameisensäure. |
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Wirkungen: Es existieren kein Ergebnisse pharmakologischer Untersuchungen, in denen ein Wirkungsnachweis erbracht wurde. Infolge der ähnlichen Zusammensetzung mit Kolophonium sind antibakterielle Effekte zu erwarten. |
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Anwendungsgebiete: Ausschließlich in der Volksheilkunde verwendet. Äußerlich und innerlich bei chronischen Erkrankungen der Bronchien mit starker Sekretion, nur äußerlich bei rheumatischen und neuralgischen Beschwerden. Wirksamkeitsbelege fehlen. |
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Gegenanzeigen: Akute Entzündungen der Atmungsorgane. Überempfindlichkeit gegenüber ätherischen Ölen aus Koniferen (z. B. Kiefernnadelöl, Fichtennadelöl, Latschenkieferöl) und sonstigen ätherischen Ölen, die Terpenkohlenwasserstoffe enthalten. |
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Unerwünschte Wirkungen: Das Auftreten von Hautunverträglichkeiten und Ekzemen ist nicht auszuschließen. | ||
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Keine bekannt. | ||
Dosierung und Art der Anwendung: Zur Inhalation werden einige Tropfen in heißes Wasser gegeben und die Dämpfe eingeatmet. Zur äußerlichen Anwendung werden einige Tropfen Kanadabalsam oder aus diesem hergestellte Zubereitungen (Salben, Gele, Emulsionen und Öle) in den betroffenen Bezirken eingerieben. |
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Sonstige Verwendung: In der Kosmetik als Bindemittel in Parfüms, in der Optik als Kittmittel für Linsen und in der Mikroskopie zum Einschließen mikroskopischer Präparate. |
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Literatur: Hager-ROM 2003, Springer-Verlag; Jäger EJ, Werner KW, Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland, Band 4, Gefäßpflanzen: Kritischer Band, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg Berlin 2002; Marzell H, Wörterbuch der Deutschen Pflanzennamen, Verlag S. Hirzel, Leipzig 1943; USDA, ARS, National Genetic Resources Program. Germplasm Resources Information Network - (GRIN) [Online Database]. |
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