Familie Urticaceae JUSS. (Brennnesselgewächse)

Gattungs- und Artenzahl: Ca. 50 Gattungen, Angaben zur Artenzahl schwankend von 550 bis über 2000 Arten.
Habitus: Sträucher, Kräuter, Lianen, daneben wenige Bäume, innerhalb der Tribus Urticeae mit Brennhaaren; Mesophyten.
Blattmerkmale: Blätter klein bis groß, wechselständig oder gegenständig, in der Regel gestielt, mit Nebenblättern und ungeteilter Spreite, Blattrand ganz, gesägt oder gezähnt.
Vermehrungsart / Pollenübertragung: Pflanzen monözisch, diözisch oder polygamomonözisch, anemophil.
Blütenmerkmale und -anordnung: Blüten winzig bis klein, radiärsymmetrisch, 4-5zählig, selten einzeln, meist in losen (s. Abbildung Urtica dioica) bis kopfig gedrängten (s. Abbildung Urtica pilulifera) achselständigen zymösen Blütenständen.
Blütenaufbau: Perianth einfach und sepalin oder reduziert bis völlig fehlend, Kelch in männlichen Blüten (2-)4-5(-6), in weiblichen 3-5, A(2-)4-5(-6), nur mit fertilen Staubblättern, G1, Fruchtknoten oberständig, selten halbunterständig.
Fruchtformen: Früchte achänenartig oder Nussfrüchte, selten Steinfrüchte.
Verbreitung: Gemäßigte Zone bis Tropen: Kosmopoliten, fehlend nur in Dauerfrostgebieten.
Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Malviflorae / Ordnung Urticales, Cronquist - Unterklasse Hamamelidae / Ordnung Urticales, APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Rosales.
Arzneipflanzen: Urtica dioica und Urtica urens (Urticae folium - Brennesselblätter, Urticae herba - Brennesselkraut, Urticae radix - Brennesselwurzel).
Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


Bilder:

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Urtica dioica L. (Große Brennessel): Die Abbildung oben links zeigt eine Gruppe von Pflanzen, die Abbildung halblinks eine männliche Infloreszenz, die Abbildung halbrechts eine Infloreszenz mit zwittrigen Blüten!!! (die Große Brennnessel gilt eigentlich als diözische Pflanze), die Abbildung rechts das kleine, aus 4 Sepalen bestehende Perianth.

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U. dioica (männliche Pflanze): Links ein Teil der Infloreszenz mit den zum überwiegenden Teil noch geschlossenen Blüten, halblinks eine Blüte kurz vor dem Aufblühen und halbrechts sowie rechts die aufgeblühten Blüten. Die Abbildungen verdeutlichen den Freisetzungsmechanismus der Pollen: in der Knospenlage sind die Staubfäden unter Einwärtskrümmung gespannt und schnellen beim Aufblühen elastisch zurück, so dass es zum Ausschleudern des Pollens kommt mit der Folge, dass praktisch keine offenen Blüten mit intakten Antheren zu beobachten sind.

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U. dioica (zwittrige Pflanze): Links ein Teil der Infloreszenz, halblinks die Blüten mit den zur Bestäubung bereiten Narben, halbrechts und rechts nach dem vollständigen Aufblühen mit der dann bereits hinfälligen Narbe (Vorweiblichkeit).


Weitere Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Urticaceae.

© Thomas Schoepke