6. Abteilung: Rhodophyta (Rotalgen) Hauptmerkmale:
Vorkommen von rot gefärbten Phycobiliproteiden, welche die
durch Chlorophyll a bedingte Grünfärbung überlagern
Vorhandensein saurer Kohlenhydrate als Bestandteil der
Mittellamelle und der Primärzellwände (Agarose, Agaropektin)
Weitere Kennzeichen:
nahezu sämtliche Organisationsformen der Protophyten und Thallophyten
überwiegend im Salzwasser vorkommend, wo sie aufgrund ihrer
Pigmentausstattung auch größere Tiefen besiedeln können
neben den typischen Phycobiliproteiden (= Phycobiline, Phycobiliproteine mit
Phycocyanobilin, Phycoerythrobilin, Phycourobilin, Phycoerythrin) Vorkommen
von Chlorophyll a und ß-Carotinoiden als Pigmenten
Pharmazeutisch bedeutungsvolle Rotalgenprodukte:
Agar und Carrageenan
Agar
aus D-Galaktose und 3,6-Anhydro-L-Galaktose aufgebautes
Polysaccharid mit den 2 Teilkomponenten Agarose
(reichlich 3,6-Anhydrogalactose) und Agaropektin (intensive
Veresterung mit Schwefelsäure, 3,6-Anhydro-L-galaktose ersetzt durch
L-Galaktose-6-sulfat)
Gewinnung erfolgt aus ca. 40 verschiedenen Rotalgenarten, den
sog. "Agarophyten", bevorzugt aus Arten der Gattungen Gelidium
und Gracilaria
verwendet insbesondere als mildes
Laxans (Quellungsdruck) sowie als Nährmedium in der Mikrobiologie
Carrageenan
bestehend aus den zwei Teilkomponenten k-Carrageenan und l-Carrageenan
k-Carrageenan
zusammengesetzt aus D-Galaktoseresten mit viel Sulfatresten, das kaum sulfatierte l-Carrageenan
aus D-Galaktose und 3,6-Anhydro-L-galactose (Struktur damit Agar ähnlich)
vorkommend als Grundsubstanz der Zellwände bei einer
Vielzahl von Rotalgen
Gewinnung bevorzugt aus Arten der Gattungen Gigartina
und Chondrus, bei denen es 50-70 % des Trockengewichtes beträgt
verwendet zur Therapie von Magengeschwüren (kompetitive
Hemmung der Wirkung von Pepsin) sowie in Form des Produktes Carrageen
("Irländisches Moos", gebleichte Thalli von Chondrus
crispus und Gigartina stellata) als Mucilaginosum bei Husten
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