Cucurbitales [Magnoliopsida - Rosidae]

Überwiegend Kräuter mit wechselständigen und spiralig angeordneten, meist charakteristisch gezähnten Blättern mit handförmig verlaufenden Blattnerven 2. Ordnung. Blüten überwiegend eingeschlechtig, Fruchtknoten unterständig, Griffel frei.

7 Familien: Anisophylleaceae, Begoniaceae, Coriariaceae, Corynocarpaceae, Cucurbitaceae, Datiscaceae, Tetramelaceae.

Zur stammesgeschichtlichen Beziehung der Familien einschließlich Stammbaum siehe Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website, Ordnung Cucurbitales*. [Quellen: Stevens PE, Strasburger]


Familie Anisophylleaceae RIDLEY

4 Gattungen mit 34 Arten; Bäume oder Sträucher; Helophyten; teilweise heterophyll, Blätter wechselständig, schraubig oder distich angeordnet, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, an der Basis häufig unsymmetrisch; Pflanzen überwiegend monözisch, zum Teil lebendgebärend; Blüten (2-)3zählig oder 4(-5)zählig, klein, radiärsymmetrisch, selten einzeln achselständig, meist in Trauben oder Rispen in den Achseln blattloser Triebe; Perianth doppelt, K(3–)4(–16), frei, C(3–)4(–16), frei, A8, teils nur mit fertilen Staubblättern, teils mit nicht-petaloiden Staminodien, G4(3), synkarp, Fruchtknoten unterständig, Anzahl der Griffel entsprechend Anzahl der Fruchtblätter; Steinfrüchte oder Flügelnussfrüchte; Tropen: weit verbreitet in feuchten Primärwäldern der Tropen der ganzen Welt. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Corniflorae / Ordnung Cornales, Cronquist - Unterklasse Rosidae / Ordnung Rosales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden I / Cucurbitales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Begoniaceae BERCHTOLD & J. PRESL (Begoniengewächse)

2 Gattungen (Begonia, Hillebrandia) mit 1401 Arten (eine Hillebrandia-Art = die auf Hawaii heimische Hillebrandia sandwicensis und 1400 Begonia-Arten); ausdauernde, meist fleischige, sukkulente Kräuter, wenige Sträucher oder Lianen; Mesophyten; Blätter klein bis mittelgroß, gestielt, wechselständig, spiralig oder distich angeordnet, Nebenblätter vorhanden und relativ groß, Blattspreite meist ungeteilt, seltener handförmig gespalten, Blattrand ganz, gewellt oder gesägt; Pflanzen monözisch; Blüten klein bis mittelgroß, schwach bis ausgeprägt zygomorph, fast ausschließlich in achselständigen Zymen; Perianth petalin, C2 oder 4, seltener 2-5 oder 10 (bei Hillebrandia), Anzahl der Tepalen in männlichen und weiblichen Blüten häufig unterschiedlich, A(4-)50-100, meist frei, in 2-5 Wirteln, männliche Blüten nur mit fertilen Staubblättern, weibliche Blüten gelegentlich mit Staminodien, GG2-3(-6), synkarp, Fruchtknoten unterständig, Griffel meist frei, zuweilen an der Basis verwachsen, Anzahl entsprechend Anzahl der Fruchtblätter; meist mehr oder weniger stark geflügelte Kapselfrüchte, gelegentlich Beerenfrüchte; Subtropen und Tropen: pantropisch verbreitet mit Schwerpunkt in Amerika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Violales, Cronquist - Unterklasse Dilleniidae / Ordnung Violales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden I / Cucurbitales. Nutzpflanzen: Über 130 Begonia-Arten als Zierpflanzen kultiviert. Bilder: Hillebrandia sandwicensis [blühender Zweig*, Blüten* (sehr schöne Abbildung der eingeschlechtlichen Blüten!)], Begonia sp., "Eisblume" (blühende Pflanzen*, männliche Blüten*, weibliche Blüten*, man beachte die unterständigen Fruchtknoten). Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Coriariaceae DC.

1 Gattung mit 5 Arten; Sträucher, gelegentlich Halbsträucher, selten Bäume; Blätter sitzend, ledrig, meist gegenständig, Nebenblätter vorhanden, sehr klein, Blattspreite ungeteilt, lanzettlich bis eiförmig, Blattrand ganz oder entfernt gezähnt; Pflanzen zwittrig, monözisch, andromonözisch, gynomonözisch oder polygamomonözisch; Blüten winzig oder klein, 5zählig, radiärsymmetrisch, in endständigen Trauben; Perianth doppelt, K5, frei, C5, frei, fleischig, A10, nur mit fertilen Staubblättern, G5(-10), apokarp, Fruchtknoten oberständig, mit schlanken Griffeln; von der anhaftenden Corolla eingeschlossene Achänenfrüchte; warm gemäßigte Zone, Subtropen bis Tropen: Mittelmeergebiet, Südosteuropa, Neuguinea, Neuseeland, Mittelamerika und westliches Südamerika. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Violales, Cronquist - Unterklasse Magnoliidae / Ordnung Ranunculales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden I / Cucurbitales. Bilder: Coriaria sp.*. Strichzeichnungen 1* und 2* aus biodiversity.uno.edu/delta*. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Corynocarpaceae ENGLER

1 Gattung mit 6 Arten; Bäume oder Sträucher; Blätter ledrig, wechselständig, spiralig angeordnet, Nebenblätter vorhanden, Blattspreite ungeteilt, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten klein, 5zählig, mit einem kurzen Hypanthium, in endständige Rispen oder Trauben; Perianth doppelt, K5, frei, C5, frei, A10, frei, mit einem inneren Kreis aus 5 vor den Petalen stehenden fertilen Staubblättern und einem äußeren Kreis aus 5 zwischen diesen angeordneten petaloiden Staminodien; G2, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit meist einem Griffel; 1samige Steinfrüchte; chemisch gekennzeichnet durch das Vorkommen von stark bitteren und zugleich giftigen Cucurbitacinen; Subtropen bis Tropen: von der Nordinsel Neuseelands über die Nordaustralien und Neuguinea bis Malaysia. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Santaliflorae / Ordnung Celastrales, Cronquist - Unterklasse Rosidae / Ordnung Celastrales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden I / Cucurbitales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Cucurbitaceae JUSS. (Kürbisgewächse)

118 Gattungen mit 845 Arten; einjährige oder ausdauernde, meist klimmende, saftreiche Kräuter, selten Sträucher, mit meist deutlicher kräftiger (borstenartiger) Behaarung und den Blattachseln entspringenden Ranken (s. Bild von Bryonia cretica ssp. cretica); Mesophyten bis Xerophyten; Blätter gestielt, wechselständig, spiralig angeordnet, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt bis handförmig gespalten oder gefiedert; Pflanzen monözisch oder diözisch, selten auch polygamomonözisch oder zwittrig, entemophil; Blüten klein bis groß, radiärsymmetrisch, gelegentlich schwach zygomorph, einzeln oder in achselständigen Blütenständen; Perianth doppelt, K(3-)5(-6), verwachsen, C(3-)5(-6), frei oder verwachsen A in männlichen Blüten 5 (ursprünglich; s. Bild von Bryonia cretica ssp. cretica) oder 3, adnat, nur mit fertilen Staubblättern, G1 (Cyclanthereae) oder (2-)3(-5), synkarp, Fruchtknoten unterständig (!; s. Bild von Bryonia dioica), Anzahl der Griffel und Narben entsprechend Anzahl der Fruchtblätter; häufig relativ große (z. B. Kürbis, Gurke, Melone) Beerenfrüchte, seltener Kapsel- oder Flügelnussfrüchte; chemisch charakterisiert durch das verbreitete Vorkommen von Cucurbitacinen; warm-gemäßigte, subtropische und tropische Regionen der gesamten Erde. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Violales, Cronquist - Unterklasse Dilleniidae / Ordnung Violales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden I / basale Ordnungen. Arzneipflanzen: Cucurbita pepo L. (Kürbissamen - Cucurbitae semen; Zugang nur für registrierte bzw. CD-Nutzer). Nutzpflanzen: Zahlreiche Arten bzw. Zuchtformen der Gattungen Cucurbita (Kürbis, Gurke), Cucumis (Zuckermelone) und Citrullus (Wassermelone) als Obst-/Gemüselieferanten kultiviert, Gattung Lagenaria (Flaschenkürbis) in tropischen Ländern zur Herstellung von Gefäßen. Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Cucurbitaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Datiscaceae BERCHTOLD & J. PRESL

1 Gattung mit 2 Arten; ausdauernde, hoch werdende, kahle Kräuter mit einem an Cannabis erinnernden Habitus; Blätter gestielt, wechselständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite sehr tief geteilt bis gefiedert, Blattrand gezähnt; Pflanzen diözisch, androdiözisch oder polygamomonözisch und anemophil; Blüten in dicht gedrängten Wickeln an langen, beblätterten Stengeln; Perianth sepalin, frei, K3-9 (weibliche Blüten) oder 3-8 (männliche und zwittrige Blüten), A3-5 (in zwittrigen Blüten) oder 8-25 (in männlichen Blüten), G3-5, synkarp, Fruchtknoten unterständig, mit 3-5 tief 2teiligen Griffeln; vielsamige (30-100) Kapselfrüchte; Holarktis; gemäßigte Zone bis Tropen: trockene Gebiete von Kreta bis Indien und von Kalifornien und im Westen Nordamerikas. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Violiflorae / Ordnung Violales, Cronquist - Unterklasse Dilleniidae / Ordnung Violales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden I / Cucurbitales. Bilder: Strichzeichnung* aus biodiversity.uno.edu/delta*. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Tetramelaceae AIRY SHAW

2 Gattungen (Tetrameles, Octomeles) mit 2 Arten; hoch werdende Bäume; Mesophyten; Blätter gestielt, wechselständig, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, eiförmig, Blattrand ganz oder gezähnt; Pflanzen diözisch, weibliche Blüten ohne Staminodien; Blüten radiärsymmetrisch bis schwach zygomorph, in end- oder achselständigen Ähren oder Rispen; Perianth doppelt oder sepalin, K4 oder 6-8, verwachsen, C (wenn vorhanden) 6-8, frei, A4 oder 6-8, frei, nur mit fertilen Staubblättern, G4 oder 6-8, synkarp, Fruchtknoten oberständig, Anzahl der Griffel entsprechend Anzahl der Fruchtblätter; vielsamige (20-100) Kapselfrüchte; Tropen: Südostasien, Malaysia, Nordaustralien. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Myrtiflorae / Ordnung Myrtales, Cronquist - Unterklasse Dilleniidae / Ordnung Violales, APG - Unterklasse Rosidae / Kerneukotyledonen / Rosiden / Eurosiden I / Cucurbitales. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


© Thomas Schöpke