Obwohl die Lübarser Wiesen ein beliebtes Ausflugsziel zahlreicher
Berliner sind, stellen sie doch ein ausgesprochen intensiv bewirtschaftetes Areal dar. Der
Ortsteil Lübars, speziell das Dorfzentrum Lübars ist nämlich dadurch charakterisiert,
dass er scheinbar mehr Pferde als Menschen beherbergt. Zu deren Versorgung werden die Wiesen regelmäßig geschnitten und die
Heuernte eingebracht. Dadurch ist die für Feuchtwiesen typische Vegetation nur teilweise
und insbesondere bis zur ersten Mahd anzutreffen. Auffallendes Element sind bis zu diesem
Zeitpunkt verschiedene Hahnenfuß-Arten, wobei die auch anderswo häufigen Ranunculus
acris L. (Scharfer Hahnenfuß) und R. repens L. (Kriechender H.) dominieren.
In das "Grün-Gelb" der Gräser und Hahnenfüße mischt sich im Monat Mai fast
überall die Farbe Weiß, denn auch das für Feuchtwiesen typische Wiesen-Schaumkraut (Cardamine
pratensis L.) ist fast überall verbreitet. Zwar nicht so großblütig wie die zuvor
genannten Arten, infolge seiner dichten, großen Infloreszenzen trotzdem weithin sichtbar
ist der Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta L.), der gemeinsam mit anderen Polygonum-
sowie verschiedenen Rumex-Arten die Familie Polygonaceae auf den Wiesen vertritt.
Nach der Mahd verwandeln sich die zuvor farbenfrohen Wiesen in ein relativ eintöniges
"Grün-Weiß", welches von den Gräsern und dem dazwischen in großer Menge
wachsenden Weiß-Klee (Trifolium repens L.) gebildet wird. |
Wie der auf Seite 2 dargestellten Karte
zu entnehmen ist, werden die Wiesen nicht nur vom Tegeler Fließ sondern auch von einer
Reihe kleinerer Gräben durchzogen, die wiederum eine Reihe weiterer Pflanzen beherbergen.
Eine der schönsten an derartigen Standorten
anzutreffenden Arten ist der Gemeine Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica L.).
Wer sich allerdings an den schönen dreizähligen Blüten dieser monocotyledonen, der
Familie Alismataceae angehörenden Pflanze erfreuen möchte, sollte jedoch folgende
Besonderheit beachten: Die Blüten öffnen sich erst gegen 12 Uhr!!! Weitere an diesen
Standorten anzutreffende, auffällige Arten sind Fallopia convolvulus (L.) Á. LÖWE
(Gemeiner Windenknöterich), Symphytum officinale L. (Gemeiner Beinwell) und Epilobium
hirsutum L. (Rauhaariges Weidenröschen). |
Neben den Gräben werden die Wiesen durch eine Reihe von kleineren
Wegen und Pfaden durchschnitten, an deren Rändern sich wiederum die für Straßen- und
Wegränder bzw. Bahndämme typische Vegetation herausgebildet hat. Hierzu zählen an
feuchteren Standorten Potentilla anserina L. (Gänse-Fingerkraut), Galium
aparine L. (Kletten-Labkraut, Klebkraut oder Kleber), Lathyris pratensis L.
(Wiesen-Platterbse) und Lotus corniculatus L. (Gemeiner Hornklee), wogegen die
etwas trockneren Stellen von Arten wie Berteroa incana (L.) DC.
(Graukresse), Ballota nigra L. (Schwarznessel, Gottvergeß oder Stinkandorn), Aegopodium
podagraria L. (Giersch), Lactuca seriola L. (Kompaß-Lattich), Lamium
album L. (Weiße Taubnessel), Achillea millefolium L. (Gemeine Schafgarbe), Tripleuspermum
maritimum (L.) KOCH (Geruchlose Kamille) oder Chamomilla
suaveolens (PURSH) RYDB. (Geruchlose Kamille) besiedelt
werden. |