| Kommentare/Abbildungen zur Übung am 7.6.99 | 
  
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    | Pflanze Nr. 1: Vicia angustifolia
    L. - Fabaceae | 
  
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    | Pflanze Nr. 2: Anthriscus sylvestris
    (L.) HOFFM. - Apiaceae | 
  
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        | Die Blütenhülle ist einfach (s. Abb. halblinks).
        Einziges Problem beim Bestimmen der Familie ist das Erkennen des unterständigen
        Fruchtknotens (s. Abb. halblinks). |  
        | Wichtige Unterscheidungsmerkmale einzelner
        Doldengewächse sind Gestalt/Vorhandensein von Hüllblättern sowie eines Fruchtschnabels.
        Hüllblätter können sich sowohl an der Basis der Doppeldolde als auch jedes einzelnen
        Döldchens befinden. Bei A. sylvestris befinden sich Hüllblätter nur an den Döldchen
        (im Bestimmungsbuch bezeichnet als Hüllblättchen; s. Abb. halbrechts). |  
        | Beim Fruchtschnabel handelt es sich um einen samenlosen
        Fruchtteil, der sich an der Spitze der Frucht, unterhalb des oft an der Frucht
        verbleibenden Griffelpolsters befindet. Bei Anthriscus ist dieser sehr kurz, gerippt bis
        gefurcht und besonders an der im Vergleich zum samentragenden Teil der Frucht anderen
        Farbe zu erkennen (s. Abb. rechts). |  | 
  
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    | Pflanze Nr. 3: Cynoglossum officinale
    L. - Boraginaceae | 
  
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    | Pflanze Nr. 4: Crepis tectorum L.
    - Asteraceae | 
  
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        | Zur Bestimmung der Familie müssen zwei wesentliche
        Dinge erkannt werden: Anordnung der Blüten und Stellung des Frucktknotens = Blüten in
        von Hüllblättern (s. linke Abbildung) umgebenen Köpfen (Körben), die eine Einzelblüte
        vortäuschen, und unterständiger Fruchtknoten (s. Abb. rechts). |  
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        | Asteraceen besitzen entweder Zungen- und
        Röhrenblüten, nur Zungenblüten oder nur Röhrenblüten. Entsprechend dieser Einteilung
        finden sich im Schlüssel drei Tabellen zur Bestimmung der Gattung. Crepis tectorum
        besitzt nur Zungenblüten (keine Abbildung). Demzufolge muß mit der Tabelle C gearbeitet
        werden. Wichtige Unterscheidungsmerkmale zwischen einzelnen Korbblütengewächsen sind
        Fehlen bzw. Vorhandensein/Gestalt eines Pappus (s. Abb. rechts) sowie von Spreublättern.
        Bei C. tectorum ist der Pappus vorhanden und die Pappushaare sind nicht
        gefiedert. |  
        | Die nächste problematische Frage betrifft das
        Vorhandensein/Fehlen eines Schnabels. Dieser wird im Rothmaler für die Asteraceen als
        sehr dünn definiert, so dass er wie ein Stiel des Pappus erscheinen muß. Bei C.
        tectorum fehlt ein Schnabel, die Frucht ist an ihrer Spitze lediglich etwas
        verschmälert (s. rechte Abbildung). Die weiteren sowohl zur Gattung als auch dann bei der
        Gattung zur Art führenden Fragen sollten ohne Problem zu beantworten sein. |  | 
  
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    | Pflanze Nr. 5: Hypochoeris radicata
    L. - Asteraceae | 
  
    | Wie Crepis tectorum besitzt auch Hypochoeris radicata
    nur Zungenblüten, so dass mit Tabelle C zu arbeiten ist. Größtes Problem bei der
    Bestimmung ist das Erkennen der gefiederten Pappushaare, was selbst unter Verwendung eines
    Mikroskopes schwierig ist. Daher sollte man bei dieser Frage beide Lösungsvarianten
    überprüfen. Die nächste schwierige Frage betrifft das Fehlen bzw. Vorhandensein der
    Spreublätter. Da es sich bei diesen um Deckblätter handelt, muß sich jeweils Spreublatt
    unterhalb einer Einzelblüte befinden, d. h. in der Blattachsel muß eine Blüte
    entspringen. Hier sind sie vorhanden. Bei der Abbildung in der Mitte, die eine
    aufgeschnittene Infloreszenz mit den geschnäbelten Früchten zeigt, sind sie kaum zu
    erkennen, da sie den Früchten/Blüten sehr eng anliegen. Entfernt man die Einzelblüten,
    so bleiben die Spreublätter hier daran heften und können anschließend entfernt werden
    (Abb. rechts). Anmerk.: Bei zahlreichen anderen Arten lassen sich die Einzelblüten leicht
    entfernen, und die Spreublätter verbleiben auf dem Blütenboden. | 
  
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        | Ein weiteres bedeutsames Unterscheidungsmerkmal bei
        Asteraceen, welches bei der Bestimmung von Hypochoeris keine Rolle spielt, ist
        Anordnung, Aufbau und Form der Hüllblätter. Grundformen der Anordnung sind reihig (s. Crepis
        tectorum, dort 2reihig, oder dachziegelartig wie hier bei H. radicata (s.
        linke Abbildung). |  | 
  
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    | Pflanze Nr. 6: Lychnis flos-cuculi
    L. - Caryophyllaceae | 
  
    | Caryophyllaceae mit verwachsenen Kelchblättern. Ansonsten sollte
    die Bestimmung keine Probleme bereiten. | 
  
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    | Pflanze Nr. 7: Berteroa incana
    (L.) DC. - Brassicaceae | 
  
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        | Fruchtform ist ein Schötchen (s. Abbildung). Ansonsten sollte die Bestimmung keine
        Probleme bereiten. | 
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    | Pflanze Nr. 8: Anchusa arvensis
    (L.) M. BIEB. - Boraginaceae | 
  
    | Hinweise zur Familie siehe Cynoglossum. Besonderheit bei Anchusa
    arvensis ist die relativ lange, gebogene Kronröhre. Ansonsten sollte auch diese
    Bestimmung keine Probleme bereiten. | 
  
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    | Zum Abschluß noch einige allgemeine
    Anmerkungen zur Bestimmung: | 
  
    | Wenn Sie sich bei einem abgefragten Merkmal völlig unsicher
    sind, | 
  
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        | # | arbeiten Sie mit beiden Varianten. Die falsche Variente erkennen Sie
        meist daran, dass im weiteren Verlauf der Bestimmung nach völlig abwegigen Dingen gefragt
        wird bzw. am Ende eine Familien-, Gattungs- oder Artbeschreibung resultiert, die mit Ihrer
        Pflanze in keiner Weise übereinstimmt. |  | 
  
    | Wenn Sie bei einer oder mehreren Fragen etwas unsicher
    sind, | 
  
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        | # | markieren Sie sich diese Frage, so dass Sie den Fehler im Bestimmungsweg
        relativ schnell auffinden. |  | 
  
    | Wenn Sie ein Bestimmungsergebnis erzielen, überprüfen
    Sie dieses anhand | 
  
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        | # | der Angaben zu Größe, Blütezeit, Fundort und Standort im
        Bestimmungsschlüssel sowie |  
        | # | durch Vergleich mit einer Abbildung der Pflanze, möglichst unter Nutzung
        des "Rothmaler - Band 3 = Atlas der Gefäßpflanzen". |  | 
  
    | Schließlich: Denken Sie bei der Bestimmung stets daran, dass | 
  
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        | # | Fehler im Bestimmungsweg eher die Regel als die Ausnahme sind und normalerweise immer mehrere
        Varianten beim Bestimmungsweg probiert werden müssen! |  |